© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/19 / 11. Januar 2019

Meldungen

Robert Menasse erhält Zuckmayer-Medaille

MAINZ. Der österreichische Schriftsteller Robert Menasse  erhält trotz seiner Fälschungen von Zitaten und historischen Begebenheiten (siehe Seite 13 dieser Ausgabe) die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. Ministerpräsidentin Malu Dreyer wird sie dem 64jährigen am 18. Januar überreichen, teilte die Staatskanzlei in Mainz am Montag dieser Woche mit. Menasse habe „ein beeindruckendes literarisches Gesamtwerk geschaffen“, sein „engagiertes Streiten für die europäische Idee“ treffe „europaweit auf große Resonanz“ und habe die politische Debatte um die Zukunft der Europäischen Union „sehr bereichert“, sagte die SPD-Politikerin. Menasse erklärte, es sei ein „Fehler“ gewesen, Walter Hallstein ein angeblich wörtliches Zitat zuzuschreiben und dessen Antrittsrede als erster europäischer Kommissionschef 1958 in Auschwitz verortet zu haben. Unterdessen hat der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Johann Hinrich Claussen, Menasse „Holo-Kitsch“ vorgeworfen. Dessen „geschmacklose Auschwitz-Erfindung“ sei „historisch falsch, moralisch anstößig, weil sie den Holocaust instrumentalisiere, und ästhetisch nicht überzeugend“, sagte der Theologe Claussen dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Frankfurt am Main. Ihm scheine, Menasse sei sich nicht klar darüber, was er tue. Politik gehorche anderen Regeln als Literatur „und man kann nicht einfach Dinge behaupten, die nicht stimmen“, so Claussen. (tha)





Jürgen von der Lippe sind Islam-Witze zu heikel

BERLIN. Der Unterhaltungskünstler Jürgen von der Lippe macht aus Angst um sein Leben keine Witze über den Islam. „Da bin ich nicht genug eingelesen. Aber selbst wenn ich das wäre, würde ich mich wohl nicht trauen. Da ist mir mein Leben wichtiger als ein guter Gag“, sagte er der Bild am Sonntag. Zugleich betonte der 70jährige Komiker und Fernsehmoderator, politisch unkorrekte Witze müßten erlaubt sein. „Political Correctness ist ja eine der großen Geißeln unserer Tage.“ Bereits 2015 hatte von der Lippe seine Beunruhigung über das Erstarken des Islam geäußert. Im Oktober vorigen Jahres hatte der britische Komiker Rowan Atkinson dafür plädiert, auch Witze über Religionen machen zu dürfen. Ohne das Recht auf Beleidigung sei der Begriff der „freien Rede“ inhaltsleer, sagte er in einem Gespräch mit der Welt. Die Idee, Anstößigkeiten komplett zu verbieten, sei eine gefährliche Idee, äußerte der „Mr. Bean“-Darsteller. (ag)





Sprachpranger

Come Inn

Name einer Bar in der Altstadt von Freiburg im Breisgau