© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 05/19 / 25. Januar 2019

Zitate

„Global dürfte jeder von uns 2,3 Tonnen CO2 im Jahr ausstoßen, wir Deutschen sind mit gut zehn Tonnen tief im Soll. Ein Flug nach New York und zurück bucht schon mal 3,6 Tonnen auf Ihr Konto. Da können Sie noch so viel Müll trennen, zu Fuß gehen, vegetarisch essen und veganen Strom beziehen – eine ordentliche Flugreise versaut die ganze Bilanz. Aufklären oder mit der Apokalypse drohen hilft nicht (…). Für Parkplätze sollte der Flughafen so viel berechnen wie ein Bahnticket zum anvisierten Ziel kostet. Kerosin braucht eine saftige Luxussteuer wie andere dekadente Umtriebe auch.“

Bernhard Pötter, Buchautor und Redakteur für Wirtschaft und Umwelt, in der „taz“ vom 19. Januar 2019





„Das ständige, nicht enden wollenden Gerede vom Carsharing, Ridesharing, autonomen Fahren, Onboard-Entertainment und Social-Media-Kompatibilität führt einfach nur dazu, daß wir uns emotional immer weiter vom Fahren und vom Auto selbst entfernen. (…) Die Politiker – und wir Journalisten – sollten aufhören, jedem apokalyptischen Schreihals hinterherzulaufen. Wir sollten nicht immer den gleichen Gesichtern die Mikrofone hinhalten und mehr über das sprechen, was den meisten Autofahrern in Deutschland und vermutlich ganz Europa wirklich wichtig ist.“

Guido Bellberg, Motorjournalist und Gründer des Podcasts Klugefreunde.de, in der „Welt“ am 21. Januar 2019





„Warum muß denn eine Frau, die Lehrerin werden will und eine Muslima ist, partout einfach das Kopftuch tragen? Sie könnte es doch vorher abnehmen und sagen: Okay, wenn ich aus dem Klassenzimmer rausgehe und auf mein Fahrrad steige und nach Hause fahre, dann trage ich das Kopftuch wieder. Da fällt ihr doch kein Zacken aus der Krone.“

Rainer Werner, pensionierter Pädagoge und Buchautor, im Deutschlandfunk am 21. Januar 2019





„Die Verknüpfung von linker Kritik mit der Kritik von der rechten Seite ist eine inzwischen weit verbreitete Methode der Diffamierung. Bei Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine und anderen Vertretern der Linkspartei wird diese Strategie systematisch eingesetzt. Das gilt beispielsweise für Kritik an der Flüchtlingspolitik von Angela Merkel. Jeder Versuch der Differenzierung wird mit dem Etikett Querfront versehen und damit diskreditiert.“

Albrecht Müller, füherer SPD-Bundestagsabgeordneter und Planungschef im Kanzleramt, auf dem Blog Nachdenkseiten.de am 21. Januar 2019





„Integration ist schwierig. (...) Die Antwort sollte nicht in noch mehr Integrationsprogrammen und noch mehr Investitionen in die Integration bestehen. Einwanderer oder Flüchtlinge, die die Werte des Liberalismus und des Säkularismus ablehnen, tun dies nicht, weil sie diese nicht kennen würden. Im Gegenteil: Sie wissen genau, was Liberalismus und Säkularismus sind – und lehnen diese Werte bewußt ab, weil sie sie als Antithese zu ihrem Glauben verstehen. Diese Ablehnung kann selbst der beste Integrationskurs nicht aufheben.“

Kacem El Ghazzali, Schriftsteller, kam als Flüchtling in die Schweiz, in der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom  19. Januar 2019