© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 05/19 / 25. Januar 2019

Meldungen

Gaskraftwerke für die Wind-Solar-Stromlücke?

BERLIN. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat die zusätzliche Erdgaspipeline Nord Stream-2 (JF 51/18) gegen Kritik aus den USA und von den Grünen sowie von Unionspolitikern um Norbert Röttgen verteidigt. „Der Beitrag der erneuerbaren Energien zur Deckung der Stromnachfrage steigt zwar kontinuierlich, aber in Situationen ohne Wind und Sonne sinkt dieser Beitrag immer noch sehr stark. Für diese Situation müssen wir uns absichern, also sogenannte gesicherte Leistung haben“, erklärte der CDU-Politiker im Handelsblatt. „Wir brauchen auch Flexibilitätsoptionen, Gaskraftwerke sind dabei die allererste Wahl.“ Für den Bau von Nord Stream-2 lägen die notwendigen Genehmigungen verschiedener Behörden aus verschiedenen Ländern vor. Der Bau sei „weit fortgeschritten, die Rohre kilometerlang ins Meer verlegt“. Zusätzlich werde die Bundesregierung den privatwirtschaftlichen Aufbau einer Infrastruktur für verflüssigtes Erdgas (LNG) unterstützen. „Im Augenblick ist LNG aus der Golfregion oder aus den USA preislich zwar noch nicht wettbewerbsfähig, das würde sich aber beispielsweise in einer Krisensituation schnell ändern“, erläuterte Altmaier. (fis)

 www.nord-stream2.com





Milliardenkosten bei schnellem Kohleausstieg

HANNOVER. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) warnt vor Milliardenkosten bei einem forcierten Kohleausstieg in Deutschland. „Je früher dieses Land die Kohleverstromung beenden will, desto teurer wird es für uns alle“, warnte IG BCE-Chef Michael Vassiliadis. Die Bundesregierung müsse „Verantwortung dafür übernehmen, wenn sie einen rentablen Industriezweig politisch abschalten will“, verlangte der SPD-Politiker. Würde das Anpassungsgeld für die Braunkohlekumpel bei einem Alter von 58 Jahren beginnen, müßten fünf Jahren bis zur Frührente überbrückt werden. Gleichzeitig müsse der Rentenabschlag von 14,4 Prozent ausgeglichen werden. Dies koste allein für die Braunkohlebschäftigten bis zu fünf Milliarden Euro. Ein Vorziehen auf 55 Jahre würde die Kosten auf fast sieben Milliarden Euro ansteigen lassen. (fis)

 www.igbce.de





Zahl der Woche

51 Prozent der deutschen Firmen mit mehr als neun Beschäftigten verfügten 2018 über einen Internetanschluß mit mindestens 30 Megabit pro Sekunde. In Schweden und Dänemark waren es 75 Prozent, in den Niederlanden 70 Prozent und in Portugal 69 Prozent. (Quelle: Statistisches Bundesamt)