© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/19 / 15. Februar 2019

Umbuchung der Woche
Nicht fluchen, sondern (um-)buchen
Christian Vollradt


Von der Pleite der Fluggesellschaft Germania sind nicht nur Urlauber betroffen, denen anstelle einer entspannten Reise nerven- und geldbeutelzehrende Scherereien geboten wurden. Wie der Spiegel berichtete, mußte auch die Bundespolizei kurzfristig umdisponieren. Denn Horst Seehofers Gendarmen wollten etwa 30 ausreisepflichtige Albaner nach Tirana und 20 Kosovaren nach Pristina rückführen. Da am gebuchten Termin die Germania-Flieger insolvenzbedingt am Boden blieben, mußte für die Abschiebung ein Airbus der kleinen Fluggesellschaft Sundair aus Mecklenburg-Vorpommern gechartert werden. Die notgedrungene Abschiebung de luxe – quasi im Privatflieger – war natürlich nicht ganz billig. Laut Spiegel war in Behördenkreisen Mitte vergangener Woche von rund 80.000 Euro die Rede. Zur Beruhigung der deutschen Steuerzahler sei ergänzt: Da die europäische Grenzschutzagentur Frontex für das ganze Unternehmen federführend zuständig war, übernahm die in Warschau sitzende EU-Behörde die Extra-Kosten für den Flug auf den Balkan.