© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/19 / 22. Februar 2019

Lesereinspruch

Für die Republik

Zu: „Ein neuer Name für 1210“ von Peter Möller (JF 8/19)

Die AfD-Fraktion der Lübecker Bürgerschaft stimmte der Umbe-nennung des Hindenburgplatzes zu, der am 19. März 1933 von den Nationalsozialisten von vormals Republikplatz in Hindenburgplatz umbenannt worden war. Diese Umbenennung war Teil einer reichsweiten Kampagne gewesen, einen verdienten alten Feldherrn und ein deutsches Staatsoberhaupt durch Schmeichelei zu korrumpieren und seine konservative Anhängerschaft einzulullen, um die eigene Macht ungestört auszubauen. Hindenburg hat nationalsozialistisches Unrecht wie das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 oder Gewalttaten gegen politische Gegner weitgehend hingenommen. Es war dieser Zeitpunkt der Namensgebung, die damit verfolgte Absicht und das spätere Verhalten Hindenburgs, die uns der Umbenennung zustimmen ließ. Der Platz heißt künftig wieder Republikplatz. Die dem Feldherrn Hindenburg 1917 verliehene Ehrenbürgerschaft der Hansestadt Lübeck tasten wir selbstverständlich nicht an, ebensowenig den Hindenburgdamm von 1927.

David Jenniches, Vorsitzender AfD-Fraktion HL, Lübeck