Der Protestgeneration von 1968, weiß die im gleichen Jahr geborene Berliner Journalistin Jeannette Goddar, ging es „in Wahrheit nicht um die Weltrevolution“, sondern um den „Kampf gegen Rechts“. Anders formuliert: um die Abschaffung der „Ordinarienuniversität, in der neben verstaubten Ritualen auch antisemitische und rassistische Töne Alltag waren“. Mit dieser Darstellung der Hochschulgeschichte der Bonner Republik dürfte die ehemalige taz-Frau die Haltung für die Mehrheit der in seminaristischen Safe Rooms erzogene Schneeflöckchen-Generation vorgeben. Goddars Konstrukt, Dutschke & Co. hätten eigentlich nur gegen „rechtsextreme“ Professoren aufbegehrt, kaschiert dabei deren Linksextremismus und unterstellt, daß es sich bei jenen „extremistischen Dozenten“, mit denen sich die Deutsche Universitätszeitung (1/2019) beschäftigt, von jeher, und heute erst recht, ausschließlich um „Rechtsextremisten“ handelt. Was der für diesen Artikel rekrutierte Bielefelder Emeritus Wilhelm Heitmeyer, Dienstältester in der akademischen Wachstube „gegen Rechts“, natürlich sofort bestätigt: Die „Auseinandersetzung mit dem autoritären Nationalismus“ müsse endlich dort stattfinden, wo sich „fremdenfeindliche und national-konservative Einstellungen“ rapide ausbreiteten, bei der künftigen „Führungselite“ unter den Studenten der Rechts-, Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften.