© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/19 / 01. März 2019

Meldungen

Kolosseum in Rom litt unter Erdbeben von 443

HOBOKEN. Im Jahre 2016 wurde Mittelitalien von mehreren verheerenden Erdstößen mit einer Stärke von bis zu 6,5 auf der Richterskala heimgesucht. Der Ausgangspunkt derselben lag in der Monte-Vettore-Verwerfung im zentralen Apennin. Bei der nachfolgenden geologischen Untersuchung dieser tektonischen Störung stellte Paolo Galli von der italienischen Zivilschutzbehörde in Rom fest, daß die Verwerfung für fünf weitere schwere Erdbebenserien in den zurückliegenden 9.000 Jahren verantwortlich gewesen war (Online-Ausgabe von Tectonics vom 25. Januar). Die letzte Reihe größerer Erdbeben datierten die Geologen dabei auf die Zeit um 443 n. Chr. Das ist insofern historisch bedeutsam, als das Kolosseum in Rom damals diverse Schäden durch Erdstöße erlitten haben soll. Damit scheint nun geklärt, warum das größte Amphitheater der Welt 363 Jahre nach seiner Fertigstellung zum ersten Male gefährlich ins Wanken geriet: Das lag an den tektonischen Vorgängen im mehr als einhundert Kilometer entfernten Apennin. (ts).

 www.agupubs.onlinelibrary.wiley.com/journal





Frühgeschichte: Europa  Heimat der Megalith-Idee

WASHINGTON. Zwischen dem 5. und 3. Jahrtausend v. Chr. entstanden in Europa um die 35.000 Megalithbauwerke wie Dolmengräber, Menhire und Steinkreise. Bisher gingen die Prähistoriker davon aus, daß keine Ur-Megalithkultur auf unserem Kontinent existiert habe und die Megalith-Idee aus dem Nahen Osten gekommen sei. Dem widersprechen nun allerdings neue Befunde von Bettina Schulz Paulsson von der Universität Göteborg. Offenbar gab es sehr wohl eine europäische Region, in der frühzeitig eigenständige Megalithbauten entstanden – das war der Nordwesten des heutigen Frankreich (Online-Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America vom 11. Februar). Von hier aus, so Paulsson, habe sich die Megalithkultur dann weiter nach Süden über die Iberische Halbinsel in den Mittelmeerraum sowie nach Osten und Nordosten bis zu den Britischen Inseln, Skandinavien und nach Mitteleuropa hinein verbreitet. Das heißt, die Megalith-Leute fuhren auch zur See. (ts)

 www.pnas.org  





Erste Sätze

Hier will ich erzählen, was ich einer italienischen Chronik entnommen habe, die von der Liebe einer römischen Prinzessin zu einem Franzosen berichtet.

Henry Beyle de Stendhal: Italienische Novellen, Leipzig 1938





Historsiches Kalenderblatt

4. März 1919: Tschechische Milizen schlagen Demon-strationen für das Selbstbestimmungsrecht der Völker von Sudetendeutschen in Arnau, Aussig, Kaaden, Mies, Karlsbad und Sternberg blutig nieder, dabei werden 54 Menschen erschossen und 750 verwundet.