© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/19 / 08. März 2019

Meldungen

„AfD wird zum Problem in den Betrieben“

WOLFSBURG. Die Warnungen deutscher Spitzenmanager vor einer Wahl der AfD reißen nicht ab. „Wir schauen mit Sorge sehr genau hin, wie viele Arbeitnehmer die AfD erreicht. In Ostdeutschland wird die AfD zunehmend zum Problem, auch in den Betrieben“, zitierte die FAS das VW-Vorstandsmitglied für Integrität und Recht, Hiltrud Werner. Es wäre schrecklich, wenn die Wahlen 2019 nur dazu genutzt würden, um der Regierung eins auszuwischen. Sie hoffe aber, daß „die großen Parteien ihrer Aufgabe gerecht werden, damit die Wähler nicht in die Arme der Populisten laufen“, so die in Thüringen aufgewachsene und noch zu DDR-Zeiten an den Unis Halle-Wittenberg und Woronesch ausgebildete Diplomökonomin. Im Mai 2018 hatte Joe Kaeser der AfD-Fraktionschefin Alice Weidel via Twitter vorgeworfen, „mit ihrem Nationalismus dem Ansehen unseres Landes in der Welt“ zu schaden. „Lieber ‘Kopftuch-Mädel’ als ‘Bund Deutscher Mädel’“, twitterte der Siemens-Chef als Reaktion auf eine Bundestagsrede Weidels. (fis)

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Währungsunion macht „fiskalpolitisch impotent“

Saratoga Springs. Der linke Ökonom Jörg Bibow hält den Euro und die Krisenpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für ein Desaster. „Die Situation in Europa heute ist gefährlich fragil. Der fehlkonstruierte Euro hat hierzu einen maßgeblichen Beitrag geleistet“, erklärte der VWL-Professor am Skidmore College in Saratoga Springs (New York) auf dem Wirtschaftsblog Nachdenkseiten.de. In den ersten zehn Euro-Jahren seien interne Divergenzen und Ungleichgewichte nicht wirksam verhindert worden. „Als diese sich dann entluden und Finanzsystem und Wirtschaft in die Krise stürzten, war die Währungsunion auch nicht dafür gewappnet, die Notlage wirksam zu bekämpfen“, so Bibow. „Deutschlands Normalverdiener haben in den letzten 20 Jahren wenig Boden gewonnen, fühlen sich heute nur im Vergleich zu den Verliererländern überlegen.“ Wer seine Währung aufgebe, mache sich „fiskalpolitisch impotent“. Deutschland könne sich daher vor den Krisen in der Eurozone nicht abschotten, warnte Bibow. (fis)

 skidmore.edu/





Zahl der Woche

3.635 Privatschulen boten sich ich im Schuljahr 2017/18 als Alternative zu den 29.360 allgemeinbildenden öffentlichen Schulen an. Das waren 81 Prozent mehr als 1992/93 (3.232). Von den derzeit 10,8 Millionen Schülern besucht inzwischen jeder elfte eine Privatschule. (Quelle: Statistisches Bundesamt)