© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/19 / 08. März 2019

Meldungen

Energie einsparen statt Energiepflanzen anbauen

Frankfurt. Energie aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Raps oder Palmöl (E10, Biodiesel und -gas) galt als Heilsbringer, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Einer Untersuchung des Senckenberg-Forschungszentrums Biodiversität und Klima (SBiK-F) zerstört diese Träume. Für den Studienleiter Christian Hof lassen seine Daten nur den Schluß zu, daß Bioenergie und die Ausweitung von Anbauflächen der „falsche Weg“ sind, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Denn seinen Berechnungen zufolge würde der großflächige Anbau von Energiepflanzen der Artenvielfalt genauso schaden wie der Klimawandel. 36 Prozent der Lebensräume von Wirbeltieren sind entweder durch Klimawandel oder durch neue Landnutzung bedroht. Die Auswirkungen seien vergleichbar. „Wir müssen stattdessen stärker daran arbeiten, Energie einzusparen“, so Hof (Natur, 2/19). (ck)

 www.bik-f.de





Neuer Ostsee-Windpark: Schlaue Turbinenblätter

RÜGEN. In diesem Jahr soll der 1,2 Milliarden Euro teure Arkona-Windpark ans Netz gehen. Das 385-Megawatt-Projekt von Eon und dem norwegischen Konzern Equinor soll Strom für 400.000 Haushalte erzeugen. Für die Wissenschaftsjournalistin Monika Rößiger kündigen sich mit dem 40-Quadratkilometer-Windpark zwischen Rügen und Bornholm die nächsten technologischen Innovationen an: Turbinenblätter aus Epoxidharz und Balsaholz kombinierten eine hohe Festigkeit mit geringem Gewicht. Das reduziere die Fliehkräfte, so daß die Rotoren größer gebaut werden können. Das Bundesforschungsministerium fördere an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften zudem das Projekt „X-Rotor“ (Bild der Wissenschaft, 2/19). (ft)

 www.equinor.de/





Wasserverluste wegen maroder Leitungen

KAIRO. 2017 versprach das ägyptische Bauministerium, weitere 957 Dörfer ans Abwassernetz anzuschließen. Denn es verfügen weiterhin nur 15 Prozent der ländlichen Regionen über Anbindungen an Abwassernetze. Selbst Wasserzähler fehlen. Wegen maroder Leitungen gehen auch in Kairo und Alexandria bis zu 58 Prozent des Wassers im Leitungssystem verloren. Obwohl die EU seit 2007 16 Programme für den ägyptischen Wassersektor aufgelegt hat, fehlen Milliardeninvestitionen. Die Bevölkerungsexplosion verschärfe die Wasserknappheit, Projekte zur Meerwasserentsalzung stockten, klagt der Verein Deutscher Ingenieure in seinem Umweltmagazin (12/18). Der im Bau befindliche äthiopische Nil-Staudamm (GERD, JF 14/18) könnte einen politischen Konflikt auslösen. (rs)

 www.umweltmagazin.de





Erkenntnis

„Wenn die Bäume wachsen, dann nehmen sie CO2 aus der Atmosphäre auf. Sie werden zum Speicher. Aber wenn Bäume verfaulen, durch Schädlinge absterben oder bei Waldbränden verbrennen, werden sie zur CO2-Quelle.“

Dominique Blain, Direktorin bei der kanadischen Klimabehörde ECCC