© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/19 / 15. März 2019

Meldungen

Zweistufige Therapie soll Tumore „torpedieren“

BERLIN. Wissenschaftlern des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) haben eine zweistufige Anti-Krebs-Therapie entwickelt. Sie entfacht in hartnäckigen Krebszellen zunächst Entzündungsherde, von denen dann ihr Wachstum ausschließlich abhängt. Im zweiten Schritt schalten Entzündungsblocker den derart vom „Nachschub“ getrennten und „in die Sackgasse“ getriebenen Krebs aus. Gaetano Gargiulo, Leiter der Berliner MDC-Arbeitsgruppe Onkologie, plant, die ursprünglich im Mäuse-Experiment gewonnenen Erkenntnisse in präklinischen Studien weiter zu erhärten. Sind diese Untersuchungen erfolgreich, müssen Biomarker gefunden und eingesetzt werden, anhand derer zu entscheiden ist, welche Patienten mit dieser neuartigen „Torpedierung von Tumoren“ zu behandeln sind. Ziel ist eine effizientere Kombination aus Chemo- und Immuntherapie (Bild der Wissenschaft, 2/19). (rs)

 www.mdc-berlin.de





Die Wasser-Kalamität des Mullah-Regimes im Iran

POTSDAM. Wissenschaftler des Deutschen Geoforschungszentrums in Potsdam haben festgestellt, daß sich die Erdoberfläche zwischen drei Gebieten in der Region Teheran seit 2003 um mehrere Meter abgesenkt hat. Hauptursache sei das rapide Bevölkerungswachstum. Der Wasserbedarf der inzwischen acht Millionen Einwohner der Metropolregion habe sich seit 50 Jahren mit dem kontinuierlichen Zuzug stetig erhöht. Von 4.000 (1968) stieg die Zahl der Brunnen bis 2012 auf 32.000. Zudem habe das iranische Mullah-Regime viele Staudämme gebaut, die Wasser für die Landwirtschaft speichern. Mit der Folge, daß sich Grundwasserbecken leeren und der Boden über den Becken absinke (Natur, 2/19). (ck)

 www.gfz-potsdam.de





Umweltschützer fürchten sich vor Jair Bolsonaro

Brasília. Die Geographin Sarah Fernandes sieht unter dem Präsidenten Jair Bolsonaro massive Gefahren auf die brasilianischen Indianer zukommen. Der Rechtskonservative hat – wie im Wahlkampf versprochen – im Januar die Entscheidungshoheit über Ansprüche, die Ureinwohner auf Land im Amazonasbecken erheben, von der Indigenen-Behörde auf das Agrarministerium übertragen, dem er auch die bisher dem Umweltministerium unterstehende Forstverwaltung zuteilte. Nun werde, so sorge sich der indigene Missionsrat (Cimi), die Zentralregierung den Umweltschutz zugunsten der Landwirtschaft schrumpfen, um die Entwaldung des Amazonasgebiets zu forcieren, die zwischen 2004 und 2012 von jährlich 27.000 auf 4.500 Quadratkilometer abgeholzter Fläche zurückgegangen war (Welt-Sichten, 2/19). (dg)

 www.welt-sichten.org





Erkenntnis

„Wer regelmäßig nicht ausreichend schläft, also vier-, fünfmal unter der Woche, kann nicht von einem gesunden Lebenswandel sprechen, auch wenn man am Wochenende ausschläft.“

Kenneth P. Wright jr., Professor für Integrative Physiologie an der University of Colorado in Boulder