© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/19 / 22. März 2019

Meldungen

Jürgen-Moll-Preis geht an Benjamin Hasselhorn

ERLANGEN. Der Historiker und evangelische Theologe Benjamin Hasselhorn erhält den mit 5.000 Euro dotierten Jürgen-Moll-Preis für verständliche Wissenschaft. Zusammen mit der Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache zeichnet die Sprachzeitung Deutsche Sprachwelt (DSW) den 32jährigen am 23. März auf der Buchmesse in Leipzig aus. Bekannt geworden ist Hasselhorn unter anderem durch sein Buch „Das Ende des Luthertums?“, das zum Reformationsjubiläum 2017 erschien, sowie durch seine Streitschrift von 2018 „Tatsache! Die Wahrheit über Luthers Thesenanschlag“. Darin beweist der junge Akademiker nicht nur sein Talent als Historiker, sondern vor allem seine Fähigkeit zu verständlicher und zugänglicher Sprache. Diese ist die Grundlage für erfolgreiche Wissensvermittlung. Die Auszeichnung ist nach dem deutschen Unternehmer Jürgen Moll (1941–2013) benannt. Nach dessen Tod rief sein Sohn Sebastian Moll den Preis ins Leben, um ein Herzensanliegen seines Vaters weiterzuführen: die Förderung verständlicher Sprache in der Wissenschaft. Der Jürgen-Moll-Preis wurde ab 2013 zunächst als Kategorie des Deutschen Lesepreises verliehen. Seit 2017 wird er während der Leipziger Buchmesse durch die Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache und die Deutsche Sprachwelt übergeben. Ausgezeichnet werden Wissenschaftler, denen in ihren Publikationen eine besonders gut lesbare Ausdrucksweise gelingt. Zuletzt erhielt 2017 der Gender-Kritiker Tomas Kubelik, Verfasser des Buches „Genug gegendert! Eine Kritik der feministischen Sprache“, den Preis. (JF)





Sebastian Kurz ist „Sprachwahrer“ 2018

ERLANGEN. Sebastian Kurz ist „Sprachwahrer des Jahres 2018“. Die Leser der Deutschen Sprachwelt wählten den österreichischen Bundeskanzler mit weniger als einem Drittel der Stimmen (29,7 Prozent) auf den ersten Platz. Das teilte die Sprachzeitung am Dienstag anläßlich der Leipziger Buchmesse mit. Kanzler Kurz überzeugte die Leser der Deutschen Sprachwelt durch seine Beredsamkeit. Er verstehe es, mit wohlgesetzten Worten auch schwierige politische Zusammenhänge verständlich darzustellen. Kurz verschaffe sich ohne Geschrei Gehör und wende sich gegen eine Verrohung der Sprache. Als Bundeskanzler setzte er „Deutschklassen“ für Schüler mit mangelhaften Deutschkenntnissen durch. Er sorgte außerdem dafür, daß die Höhe der Sozialleistungen an Asylberechtigte von deren Willen zum Deutschlernen abhängt. Auf dem zweiten Platz folgt ein weiterer Teil der österreichischen Regierung: das Bundesministerium für Landesverteidigung (20,3 Prozent). Das Ministerium verzichtet in seinen Schriftstücken auf das „Binnen-I“.

 https://deutsche-sprachwelt.de