© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/19 / 22. März 2019

Obszöne Gleichsetzung von Islamkritik und Judenhaß
Verniedlichung des Holocaust
(ob)

Muslime sind die neuen Juden, Islamfeindlichkeit ist der neue Antisemitismus. Diese Geschichtsklitterung im öffentlichen Bewußtsein fest verankert zu haben, daran hat ausgerechnet ein Historiker, Wolfgang Benz, bis 2011 Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung (ZfA) an der TU Berlin, maßgeblich Anteil. So wie bis 1933 der Antisemitismus die Judenemanzipation behindert habe, erschwere Islamfeindschaft heute die „Integration“ der Muslime. Behauptet Benz ungeachtet der Tatsache, daß die große Mehrheit der in Europas säkulare Gesellschaften verpflanzten Anhänger einer vormodern-totalitären politischen Religion keinerlei „Integration“ anstrebt. Solche Widersprüche, so beklagte Chaim Noll jüngste Peinlichkeiten zur „Woche der Brüderlichkeit“ (Achse des Guten vom 12. März), fechten weder den Zentralrat der Juden noch gar die Mullah-Freunde unter den höchsten Repräsentanten der Bundesrepublik an, wenn sie Benz’ Gleichsetzung eifrig kolportieren. Und der obszöne Versuch, den Holocaust einzusetzen, um Islam und Masseneinwanderung gegen Kritik abzuschirmen, bestimmt auch das ZfA-Konzept einer demagogischen Wanderausstellung über „Antisemitische und rassistische Aufkleber von 1880 bis heute“, die seit 2014 durch Deutschland tourt. Derzeit gastiert sie bis Ende April im Jüdischen Museum Rendsburg. 


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