© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/19 / 22. März 2019

Meldungen

Sonnig und dezentral: Energiewende in Afrika

NAIROBI. Etwa 600 Millionen Menschen leben südlich der Sahara, die Hälfte davon hat keinen Zugang zu Strom. Sie verfeuern daher Diesel, Kerosin und Holz. Im Deutschen Institut für Entwicklungspolitik wird daher Elektrizität als ein „Heilsbringer“ für Afrika angesehen. Mit Strom, verbessere sich alles: Wirtschaft, Ernährung, Bildung, Gesundheit, Kinder- und Müttersterblichkeit. In einer dezentralenElektrifizierung, die Firmen wie Solarkiosk, Mobisol und Africa Greentec vorantreiben, sieht der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft den Schlüssel zur Zukunft. Für Großkraftwerke fehle es in diesen Armutsregionen an Geld. Hingegen eröffne die Äquatornähe gute Aussichten für die Nutzung von Solarstrom. Die Berliner Mobisol feiert sich mit zehn Megawatt installierter Fotovoltaik-Leistung in Kenia und Tansania als „größten netzunabhängigen Energieanbieter Ostafrikas“ (Natur, 2/19). (ck) 

 www.afrikaverein.de





Paviane überleben mit Schweineherzen

MÜNCHEN. Menschliche Spenderorgane sind knapp. 9.403 Patienten standen zu Jahresanfang allein auf der Warteliste von Eurotransplant. Herzkranke sind besonders betroffen. Ein umstrittenes Verfahren, das diesen Mangel beheben könnte, ist jetzt wesentlich verbessert worden. Biomediziner des Klinikums der Uni München um Bruno Reichart haben genetisch veränderte Schweineherzen in Paviane transplantiert, die dann deutlich länger überlebten als in früheren Xenotransplantationen, bei denen die Tiere nach wenigen Wochen eingeschläfert werden mußten. Das Experiment gilt als wichtiger Fortschritt der Forschung, weil damit die international festgelegten Kriterien für Transplantationsversuche an Menschen in Reichweite rücken. Dafür müßten in einer nächsten Versuchsreihe sechs von zehn Tieren mindestens drei Monate lang überleben (Spektrum der Wissenschaft, 2/19). (rs)

 www.klinikum.uni-muenchen.de





Baggerarbeiten bedrohen das Ökosystem der Elbe

HAMBURG. Für den Stint sieht Veit Hennig (Uni Hamburg) schwarz. Der Tierökologe unterstützt daher die Forderung der drei noch aktiven Elbfischer an den Hamburger Senat, die Unterhaltungsbaggerei an der unteren Elbe sofort zu stoppen. Der Hafen­schlick, der vor der Elbinsel und dem Naturschutzgebiet Neßsand verklappt werde, schädige Eier und Larven des Speisefischs, warnte Hennig in der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung. Deren Population gehe seit 2014 stark zurück. Der Stint sei zudem auch Hauptnahrung für viele Tierarten. So habe sich die Flußseeschwalbenkolonie im Neufelder Vorland schon „praktisch aufgelöst“. (ft)

 www.biologie.uni-hamburg.de





Erkenntnis

„Neue Reifen rauf, tieferlegen, das Auto pflegen, da bin ich dabei. Auf einem Motorrad zu sitzen und Gas zu geben, das ist schon ein starkes Gefühl von Unabhängigkeit und Freiheit. Das kann kein Flieger oder Zug der Welt bieten.“

Anna Loos, deutsche Schauspielerin und Ex-Sängerin der Band „Silly“