© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/19 / 29. März 2019

Meldungen

Natürliche Grenzen für erneuerbare Energien

FRANKFURT. Der Ausbau der erneuerbaren Energien macht vor Naturschutzgebieten nicht Halt. Was dieses Spannungsverhältnis entschärfen könnte, hat zwischen 2013 und 2016 das Projekt „Nationale Naturlandschaften und erneuerbare Energie“ das Instituts für Ländliche Strukturforschung (IfLS) für das Bundesamt für Naturschutz (BfN-Skript 482/17) untersucht. Das IfLS empfiehlt, Kern- und Pflegezonen der deutschen Biosphärenreservate von Windenergieanlagen (WEA) freizuhalten. In den Entwicklungszonen der Reservate dürften WEA nur mit naturschutzfachlich-planerischem Gesamtkonzept und nach Einzelfallprüfungen zugelassen werden. Ausgewählte Naturparke seien „weitgehend“ von WEA zu verschonen. Für Photovoltaik-Anlagen sollten keine Frei-, sondern nur Dachflächen genehmigt werden (Natur und Landschaft, 1/19). (dm)
 www.geographischerundsch




Kampf gegen Schnecken: Roboter statt Chemie?

KASSEL. Wegen milder Winter stellen Nacktschnecken ein zunehmendes Problem für den Raps- und Weizenanbau dar. Da chemischer Pflanzenschutz wachsender Kritik ausgesetzt ist, haben Forscher unter Federführung des Fachgebiets Agrartechnik (Witzenhausen) der Uni Kassel eine „Robotik-Lösung“ entwickelt. Autonom agierende elektrische Kettenfahrzeuge bekämpfen kurz nach jeder Ernte heranwachsende Schneckenpopulationen, ohne die Anbaukultur zu gefährden. Kameras auf der Roboterplattform scannen den Boden nach Schnecken ab, die mechanisch eliminiert und eingesammelt werden. In weiteren Untersuchungen muß das Gerät technisch noch optimiert werden (Getreidemagazin, 6/18). (ft)
 www.uni-kassel.de/go/agrartechnik




Waldschutzprogramm funktioniert nicht

Neu-Delhi. Seit 2005 verhandelt, ist das UN-Programm zur Verringerung von Emissionen aus Entwaldung und Waldschädigung (Redd+) wegen Finanzierungsstreitigkeiten zwischen Industrie- und Entwicklungsländern noch nicht voll umgesetzt. Chandra Bushan, Vizechef des indischen Center of Science and Environment, kommt daher in einer Studie zu dem Ergebnis, daß Redd+ „global gesehen nicht funktioniert“. 2017 seien die weltweiten Waldverluste höher gewesen als in vielen Jahren zuvor. „Es gibt kein Anzeichen, daß Redd+ den Waldbestand insgesamt irgendwie günstig beeinflußt hätte.“ Denn in den meisten Gebieten sei es über die Vorbereitungsphase nicht hinausgekommen. Das Programm müsse den gewandelten Verhältnissen angepaßt werden, da immer mehr Staaten im Süden die Kontrolle über ihre Wälder an lokale Gemeinschaften abtreten (Welt-Sichten, 2/19). (ck)
 www.chandrabhushan.net



Erkenntnis

„Eine Flexibilisierung, die komplett durch den Arbeitgeber gesteuert ist, schränkt die Arbeitnehmerautonomie total ein und erschwert, von der Arbeit abzuschalten und sich zu erholen.“

Georg Bauer, Professor für Public & Organizational Health am Institut für Epidemiologie (EBPI) in Zürich