© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/19 / 05. April 2019

Haltungsnote
„Friendly Fire“ bei ARD und ZDF
Gil Barkei

Es ist immer die gleiche Masche: „Israelische Soldaten erschießen...“, „Israel bombadiert ...“ Würde man nur nach den Überschriften und Einleitungssätzen vieler deutscher Medien gehen, hätte Isreal tagein, tagaus nichts Besseres zu tun, als friedlichen, ballspielenden Palästinensern die Häuser wegzusprengen. Natürlich ist Israel nicht unfehlbar, aber ausgewogene Berichterstattung sieht anders aus, denn vielen israelischen Militäraktionen gehen palästinensische Angriffe voraus. Doch von denen erfährt man in vielen Berichten nur am Rande. Der ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel ist nun der Kragen geplatzt angesichts eines „Tagesschau“-Berichts, der mit den Worten beginnt: „Nach schweren Angriffen der israelischen Armee auf den Gazastreifen.... In der Jüdischen Allgemeinen holt die Fernsehgarten-Frontfrau gegen die „lieben Kollegen der ARD“ aus und betont: „Sie irren sich!“ Sie sei selbst vor Ort gewesen, „als es losging mit den Raketen aus Gaza“. Die Meldung erwecke den falschen Eindruck, Israel sei der Aggressor. Man könne den Staat kritisieren, „man muß aber, wenn man Journalist ist, die Wahrheit berichten“. ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke erwiderte, man habe doch den palästinensischen Raketenangriff erwähnt. Richtig, erst ganz am Ende ...