© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 16/19 / 12. April 2019

Islamverband fordert eigenen Bundesbeauftragten
Nur eine Frage der Zeit
Fabian Schmidt-Ahmad

Der Zentralrat der Muslime wünscht einen Bundesbeauftragten für „Muslimfeindlichkeit“: Dieser sei „notwendiger denn je, weil es eine latent antimuslimische Stimmung“ gebe, fordert der Vorsitzende Aiman Mazyek. Nun, das ist im Minderheitenzoo der Bundesrepublik die Premiumauszeichnung. Derzeit gönnt sich die Bundesregierung 38 Sonderberichterstatter. 

Seit April 2018 gehört dazu auch einer für Antisemitismus. Gebracht hat das nicht viel, es wird immer noch gerätselt, wer aktuell Juden durch Straßen prügelt. Wobei, mittlerweile werden die Täter genannt, natürlich mit Entschuldigung. Moslemische Jugendliche hassen Juden, weil sie „durch die zunehmende Islamfeindlichkeit selbst abgewertet und diskriminiert werden“, heißt es in einer neuen, vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördeten Studie. Nun ja, die Behauptung, daß Judenhaß die Reaktion auf einen – von Juden mitverschuldeten? – sozialen Mißstand sei, ist so alt wie der Judenhaß selbst. 

Ein Trost ist das für die Opfer nicht. Diese Jugendlichen, so die Studie weiter, würden für sich den Opferstatus von Juden reklamieren. Nein, sie nicht, wohl aber Islamfunktionäre, die damit eine klare Strategie verfolgen (JF 5/09). Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis ein Islambeauftragter den Antisemitismusbeauftragten rügen wird – sofern beide ihre Aufgabe ernst nehmen.