© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 16/19 / 12. April 2019

Ideologie der Menschenrechte gegen linke Kritik wappnen
Letzte Utopie
(dg)

Das Sendungsbewußtsein der Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann war schon zuvor prächtig entwickelt, nach der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels (JF 42/18) hypertrophiert es sogar. So möchte die emeritierte deutsche Anglistin, die einst mit Theorien über das kollektive Gedächtnis reüssierte, EU-Europa retten. Darum verpflichtet die fieberhaft Pamphlete produzierende linksliberale Theologentochter die Brüsseler Eurokraten auf die „letzte Utopie“ der Menschheit, die universalistische Ideologie der Menschenrechte. In der jüngsten Einlassung zu ihrem „europäischen Traum“ (Die Politische Meinung, 554/2019) versucht sie, dieses Engagement gegen „Abschottung“ und für das „Zusammenleben in diversen Gesellschaft“ gegen „linke Denker“ wie Stefan-Ludwig Hoffmann zu verteidigen, dessen kritische „Geschichte der Menschenrechte“ im Mai 2019 erscheinen soll. Auf Argumente verzichtend, bestreitet Assmann einfach den Vorwurf des naiven „Menschenrechtsidealismus“. Ebensowenig sieht sie den Humanitarismus  „selbsternannter Aktivisten“, zu denen sie sich zählt, als propagandistische Beihilfe für einen „bedenklichen Interventionismus“ im Interesse jener Kräfte, die eine Ordnung jenseits des Nationalstaats anstreben. Und zu diesem Zweck habe natürlich „niemand das Ziel, Völkerwanderungen zu ermutigen“. 


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