© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/19 / 19. April 2019

Aufgeschnappt
Beachtenswerter Angriff
Matthias Bäkermann

Eigentlich habe man ja nichts gegen Kriminalität: „Im Gegenteil sehen wir Enteignung und Umverteilung als gerechte Alternative zum bürgerlichen Leben“, fabulieren die Leipziger Antifa-Aktivisten in ihrem Bekennerschreiben im einschlägigen Portal „indymedia“. Am 6. April hatten sie in „ihrem Kiez“ Connewitz eine vor der Eröffnung stehende Shisha-Bar in der Arno-Nitzsche-Straße großflächig mit Teerfarbe beschmiert. Die Bar-Betreiber stammten aus dem Umfeld der „White Lions“. Ihren „Angriff auf die Feinde der Emanzipation“ begründen die Täter mit den „auf Männlichkeit basierenden autoritären Strukturen“ der stark im Migrantenmilieu verankerten Streetgang. Zudem „reproduzieren ihre Prostitutions-Geschäfte mit Frauen* grausam die patriarchale und kapitalistische Fratze“. 

Beim sächsischen Landeskriminalamt, das diesen „neuen und beachtenswerten“ Angriff auf die 70 „Weißen Löwen“ aus dem gewaltaffinen Kampfsportlermilieu ganz und gar nicht der üblichen linksextremen Folklore zuordnet, seien nun alle „Sinne geschärft“, so LKA-Sprecher Tom Bernhardt. Auch die Leipziger Volkszeitung befürchtet, daß es für die Antifa ungemütlich werden könnte. So stünde dieser Clan nicht im Ruf, „erlittene Sachbeschädigungen über eine Strafanzeige sühnen zu lassen“.