© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/19 / 03. Mai 2019

DVD: Lex Barker – Tarzan-Collection
Amüsante Abenteuer
Werner Olles

Den ersten „Tarzan“-Film drehte Scott Sidney mit Elmo Lincoln in der Titelrolle im Jahr 1918. „Tarzan bei den Affen“ („Tarzan of the Apes“) ist leider nur noch als Fragment vorhanden. In den 1930er und 1940er Jahren spielte der legendäre Johnny Weissmüller in über einem Dutzend Filmen den Dschungelhelden, bis er 1949 von Lex Barker abgelöst wurde. Dessen fünf Tarzan-Filme bis 1953 sind jetzt in einer DVD-Box erschienen.

In „Tarzan und das blaue Tal“ („Tarzan’s Magic Fountain“) verteidigt Tarzan einen Volksstamm, der sich in einem schwer zugänglichen Tal an einem Jungbrunnen ewig gesund hält und sein Geheimnis eifersüchtig gegen geschäftstüchtige Eindringlinge bewacht. 1950 folgte „Tarzan und das Sklavenmädchen“ („Tarzan and the Slave Girl“). Abermals nach Motiven von Edgar Rice Burroughs inszeniert, geht es um einen altägyptisch angehauchten, durch eine seltsame Krankheit dezimierten Stamm, der im tiefsten Dschungel auf Frauenfang geht, um sein Blut aufzufrischen.

In „Tarzan und die Dschungelgöttin“ („Tarzan’s Peril“) jagt der Urwaldheld Waffenschmuggler. Ein Kuriosum der deutschen Synchronisation ist eine eingeblendete Notiz, die von Waffenlieferungen einer osteuropäischen Macht handelt, während im Dialog von Winchester-Gewehren die Rede ist.

Ein Jahr später drehte Kurt Neumann mit „Tarzan bricht die Ketten“ („Tarzan and the She-Devil“) ein naiv-romantisches Abenteuer innerhalb der Konventionen des Genres, aber insgesamt etwas härter. Tarzan legt elfenbeinlüsternen Elefantenjägern das Handwerk, indem er die Dickhäuter dazu bringt, alles zu Tode zu trampeln. In „Tarzan, der Verteidiger des Dschungels“ (1952) muß sich der Serienheld mit zwei britischen Schurken und einem Kannibalenhaufen auseinandersetzen, während die Schimpansin Sheeta, die ein Funkgerät bedient, damit ein Flugzeug zum Absturz bringt.

Lex Barkers Tarzan-Filme setzen insgesamt weniger auf Glaubwürdigkeit als auf Unterhaltungseffekte. Routiniert inszenierte Serienkost ohne Ambitionen, sind sie jedoch dank ihres beachtlichen Aufwands passable Abenteuer, die sich selbst nicht ganz ernst nehmen und gerade deshalb amüsant sind.

DVDs: Lex Barker – Tarzan-Collection. Pidax-Film 2019, Laufzeit etwa 397 Minuten