© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/19 / 03. Mai 2019

Meldungen

Konsequent geförderte Forschung zu E-Autos

SIEGEN. Hundert Jahre nach Carl Benz’ Motorwagen Nummer 1 gab es die ersten privaten Autobesitzer in Rotchina. Der mitttels Joint Ventures forcierte Aufbau einer eigenen Autoindustrie brachte China in der auf Verbrennungsmotoren gestützten Branche jedoch nicht über den Rang eines technologischen Nachzüglers hinaus. Für Peter Burggräf, Professor für International Production Engineering an der Uni Siegen, werden die Karten nun neu gemischt: China steige im Zeichen des E-Mobils zur führenden Auto-Nation auf. Hier gebe es die meisten Zulassungen von E-Autos und Plug-in-Hybriden (2017: 600.000). Dies verdanke das Reich der Mitte der zentralen Steuerung von Forschung und Entwicklung, so der teilhabende Geschäftsführer der Street Scooter Research GmbH, die die Industrie zur E-Mobilität berät. Frühzeitig habe die KP-Führung in anwendungsbezogene Forschung investiert, so daß China bei den alternativen Antrieben nun technologisch führend sei (Forschung & Lehre, 3/19). (ft)

 www.streetscooter-research.eu





Ein Monumentalfriedhof, angelegt von Nomaden

NEW YORK. Ein Forscherteam um die Archäologin Elisabeth Hildebrand (Stony Brook University) hat am Ufer des Turkana-Sees in Kenia eine 5.000 Jahre alte Begräbnisstätte freigelegt. Daten aus Ausgrabungen und bodendurchdringendem Radar zeigen den Inhalt einer 700 Quadratmeter großen Steinplattform. In deren Zentrum fanden die Forscher Grabkuhlen, in denen im Verlauf einiger hundert Jahre 580 Männer, Frauen und Kinder beigesetzt wurden. Die Anlage widerlegt die gängige Lehrmeinung, der zufolge in der Menschheitsentwicklung nur hierarchisch organisierte, seßhafte Gesellschaften monumentale Bauwerke schaffen konnten. Die Grabanlage stamme von egalitären, nomadischen Hirtenvölkern, die nach dem Ende der afrikanischen Feuchtperiode aus dem Gebiet der heutigen Sahara nach Kenia wanderten (Naturwissenschaftliche Rundschau, 2/19). (dg)

 www.africanarchaeohildebrand.com





Infoplattform: Chemie fast ohne Formeln

FRANKFURT. Die vor 70 Jahren gegründete Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sorgt sich um den technischen Nachwuchs und hat daher ein neues Internetangebot gestartet: Faszination Chemie liefere Fakten, Meinungen und Unterhaltsames zu dieser Naturwissenschaft. „Der Schwierigkeitsgrad der Artikel variiert von leichtverständlich bis hin zu chemieaffin – auf komplizierte chemische Formeln wird jedoch weitgehend verzichtet“, so die GDCh. Der erste Beitrag drehe sich um Glyphosat. Zwei Experten vertreten in einem „Pro und Contra“ ihre unterschiedlichen Standpunkte. (fis)

 faszinationchemie.de





Erkenntnis

„Eine Überdüngung führt dazu, daß eine Verarmung der Flora stattfindet, weil nicht alle Arten mit der hohen Nährstoffverfügbarkeit klarkommen. Oft ist das kombiniert mit dem starken Besatz mit Weidetieren.“

Michael Beckmann, Biologe am Umweltforschungszentrum UFZ