© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/19 / 10. Mai 2019

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Kritik an mangelnder Objektivität des ORF 

WIEN. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat seine Kritik aufrechterhalten. „Schauen Sie sich einfach die letzten Personalvertretungswahlen im ORF an. Da hatten 80 Prozent Rot-Grün gewählt. Das ist nicht gerade ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung beziehungsweise ein Zeichen für Meinungsvielfalt und Objektivität dort“, betonte der Vizekanzler im Gespräch mit der Tageszeitung Österreich. Die Ablöseforderung des FPÖ-EU-Spitzenkandidaten Harald Vilimsky in Richtung des ORF-Nachrichtenmoderators Armin Wolf nahm Strache dagegen gelassen. „Drohungen haben da generell nichts verloren, aber das berechtigte Einmahnen von Objektivität im ORF ist sicher legitim. Ich würde Vilimsky und Wolf empfehlen, auf ein Bier zu gehen und sich die Angelegenheit in guter österreichischer Tradition auszureden.“ Wolf hatte in einem Interview mit FPÖ-Generalsekretär Vilimsky eine gegen illegale Einwanderung gerichtete Karikatur eines lokalen Ablegers der FPÖ-Nachwuchsorganisation Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) mit einer antisemitischen Karikatur der NS-Zeitung Der Stürmer verglichen. Der RFJ-Cartoon war bereits im vergangenen Sommer veröffentlicht worden. Nach dem Eklat in der Nachrichtensendung ZiB2 legte Vilimsky im Interview mit Österreich nach: „Wäre ich Generaldirektor, dann würde ich Armin Wolf vor die Tür setzen. Dann würde ich derartiges nicht zulassen. Ich habe so etwas noch nicht erlebt.“ Unterstützt wurde Vilimsky vom langjährigen RTL-Boß Helmut Thoma. „Daß diese Interviewführung von Armin Wolf im ORF ohne Folgen bleibt, ist nicht zu verstehen – Gerd Bacher hätte Armin Wolf nach seinem Interview mit diesem Stürmer-Vergleich an den Ohren aus dem Studio der ‘ZiB 2’ gezogen und gesagt: ‘Jetzt reicht’s’“, erklärte der jetzige Aufsichtsratsvorsitzende der Freenet-AG gegenüber der Kronen-Zeitung. (ctw)

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1.500 Militärangehörige aus Armee entlassen    

ANKARA. In den vergangenen zehn Monaten wurden insgesamt 1.496 Militärangehörige in der Türkei wegen angeblicher Verbindungen zur Glaubensbewegung Gülen entlassen. Offiziellen Angaben zufolge wird diese beschuldigt, 2016 den Putschversuch organisiert zu haben. Sie selber bestreitet allerdings jede Beteiligung. Laut staatlicher Nachrichtenagentur Anadolu handelt es sich dabei um 879 Mitglieder der Land-, 242 der See- und 375 der Luftstreitkräfte. Darüber hinaus wurden rund 150 pensionierte Offiziere ihres Ranges enthoben und somit ihrer Pensionen verlustig. Insgesamt wurden seit 2016 über 16.000 Militärangehörige  sowie rund 140.000 Staatsbedienstete wegen angeblicher Verbindungen zur Gülen-Bewegung entlassen. (ctw)