© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/19 / 10. Mai 2019

Meldungen

Bevölkerungsexplosion: Ohne Biotech chancenlos

POTSDAM. Der Ökosystemforscher Johan Rockström glaubt nicht, daß die Weltbevölkerungsexplosion auf zehn Milliarden gestoppt werden kann. „Alle Menschen, die Kinder bekommen werden und die Weltbevölkerung wachsen lassen, sind heute schon auf der Welt“, erklärte der Co-Chef des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung im Tagesspiegel. „Die Frage ist eher, ob es im Jahr 2070 schon elf Milliarden werden oder noch mehr“, meinte der frühere Leiter des Stockholm Resilience Centre. Um die zu ernähren, gebe es nur eine Chance: „Wir müssen die Lebensmittelverschwendung von heute 30 Prozent auf null senken“, so Rockström. „Elf Milliarden schaffen wir vielleicht schon nicht mehr. Es sei denn, es gibt wissenschaftliche Revolutionen in der Biotechnologie oder in der Pflanzenzucht.“ Eine Umstellung auf vegane Ernährung sei keine Lösung: „Wir brauchen tierischen Dünger für die Felder. Und man würde von heute auf morgen die Existenz von drei Milliarden Menschen vernichten, die von der Tierhaltung leben.“ (fis)

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Offshore-Windparks: Grüne Energiewende?

KIEL. Zehn Jahre nachdem bei Borkum die Arbeiten für den Testwindpark Alpha Ventus begannen, eröffnete Angela Merkel nun den zwischen Rügen und Bornholm gelegenen Windpark Arkona (JF 11/19). Damit drehen sich jetzt in Nord- und Ostsee 1.300 Windräder in zehn Offshore-Parks. Die Leistung liegt bei 6,4 Gigawatt, was sechs Atom- oder Kohlekraftwerken entspricht. Trotzdem sieht sich die Stiftung Offshore-Windenergie von der Politik behindert, weil sie die Ausbauziele mit 15 statt 20 Gigawatt für zu niedrig hält, denn bis 2030 sollen zwei Drittel des Stroms aus erneuerbarer Energie stammen. Meeresexperten vom Naturschutzbund werde da „angst und bange“, berichtete die Schleswig-Holsteinische Landeszeitung. Die Wind-Lobby setze sich auf Kosten von Seevögeln und Schweinswalen durch, das sei „keine grüne Energiewende mehr“. (ck)

 www.offshore-stiftung.de





Ehrenamtliche Hilfe fast ohne Migrantenanteil

BONN. Seit hundert Jahren ist das Ehrenamt eine Säule des Naturschutzes. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) verzeichnet seit 2010 einen Anstieg ehrenamtlich Aktiver von 135.000 auf 585.000, trotz bürokratischer Behinderungen und zunehmender Professionalisierung. Unzufrieden sind die Vereine nur damit, daß ihre Ehrenamtlichen eine ganz überwiegend „ähnliche“, weil deutsche „kulturelle Herkunft“ hätten. Nur zwei Prozent der Verbände konnten „Menschen mit Migrationshintergrund“ für ihre Arbeit gewinnen (Natur und Landschaft, 3/19). (rs)

 www.natur-und-landschaft.de





Erkenntnis

„Das klassische Autofahren mit dem alten Auto, was wir kennen, das wird teurer werden. Sonst funktioniert eine CO2-Bepreisung nicht. Natürlich wird meine alte Ölheizung teurer werden.“

Klaus Müller, Grünen-Mitglied und Vorstand beim Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV)