© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/19 / 10. Mai 2019

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Konflikt um Identitäre“, JF 19/19

Damit muß endlich Schluß sein

Diese Debatte ist der reinste Hohn. Sie beweist, daß die Linken in Deutschland und Österreich die politisch-gesellschaftlichen Themen vorgeben und Konservative und Patrioten damit vor sich hertreiben. Damit muß endlich Schluß sein. Es ist doch ein leichtes, nachzuweisen, daß von der Identitären Bewegung (IB) noch niemals Gewalt ausgegangen ist, während Linksextremisten seit Jahrzehnten regelmäßig prügelnd und brandschatzend durchs Land ziehen und dabei auch den Tod ihrer Opfer billigend in Kauf nehmen. Diese „Kindersoldaten der vereinten Linken“ (die über viele Wege auch noch aus Steuergeldern finanziert werden) gilt es zu stellen und zu verurteilen. Die Skandalisierung der IB lenkt von den wahren Gewalttätern ab.

Joachim Reuter, Mönkeberg




Machterhalt statt Freiheit

Die aktuelle Distanzierung der FPÖ von den Identitären halte ich für falsch. Was ist von einer Partei zu halten, die nur mehr auf Machterhalt aus ist und sich ängstlich, allzu pragmatisch von ihrem eigenen metapolitischen Umfeld distanziert? Mir liegen einige Parteiaustrittsschreiben vor, in denen das feige Verhalten der FPÖ gegenüber den Identitären kritisiert wird. Sehr prägnant hat das fragwürdige Verhalten der FPÖ gegenüber den Identitären ein Teilnehmer an der jüngsten IB-Demo in Wien auf den Punkt gebracht, der ein Schild hochhielt, auf dem schlicht stand: „Strache – du Lulu“. Ein „Lulu“ gilt als witziger, nicht zu feiner Ausdruck für einen jämmerlichen, sich windenden rückgratlosen Opportunisten. Darauf sollte die IB nicht bauen. Oder, um es mit Gottfried Benn zu sagen: „Habe Mangel an Versöhnung!“

Dr. Franz Spitzauer, Salzburg/Österreich






Zu: „Ende der Landschaftspflege“ von Ulrich Vosgerau, JF 19/19

Hoffentlich bald Nachahmer

Wird der Spendenrückzug der Daimler AG an die Altparteien Nachahmer finden? Es wäre zu wünschen. Schon um zumindest annähernde Chancengleichheit für eine von den Altparteien diskriminierte, doch demokratisch gewählte AfD zu erreichen. Daß ein Thomas Bareiß von der CDU die Ankündigung der Daimler AG als „demokratiegefährdend“ bezeichnet, ist erhellend für das CDU-Demokratieverständnis. Und daß die AfD als einzige Partei, die sich für die deutsche Autoindustrie und deren Qualitäts-Technologie stark macht, ausgerechnet hier bei Großspenden das Nachsehen hat, spricht für den Gebrauch – besser Verbrauch – demokratischer Kultur der selbsternannten „Demokratieschützer“ der schwarz-rot-grünen Phalanx. Da Parteienfinanzierung „Gesetzgebung in eigener Sache“ durch den Bundestag ist, darf man gespannt sein, wie es hier weitergeht.

Wolfgang Kahl, Augsburg





Zu: „Sie wollen umerziehen“ von Thorsten Hinz, JF 19/19

Werbung für den Konkurs

Palmer hat recht. Die Werbung ist vielmehr diskriminierend gegen Deutsche, gegen Weiße, gegen Menschen über 50. Oft bin ich mit der Bahn gefahren, ich habe fast keine Schwarzen gesehen, kaum Moslems, keine Fernsehmoderatorin, der Bordservice wird auch nicht von Schwarzen betrieben – wenn er überhaupt funktioniert –, und die Geschäftsreisenden sind fast allesamt hellhäutig, deutsch – ebenso wie die Familien. Und diese Menschen sind es, die die Bahn finanzieren und unter den Mankos der Bahn leiden. Wenn die Bahn von den abgebildeten Personen bevölkert werden will, kann sie gleich Konkurs anmelden.

RA Solveig Karge-Stock, Frankfurt am Main






Zu: „Stich ins grüne Wespennest“ von Jörg Fischer, JF 19/19

Öffentliche Meinung manipuliert

Das Elektroauto muß politisch „schöngeredet“ werden, selbst wenn eine 100jährige Spitzen-Technologie, wie die des Dieselmotors kaputtgemacht wird. Natürlich haben „Schummler“ ihren negativen Anteil an der Debatte. Dabei sind die Probleme der fehlenden Infrastruktur nicht bewertet worden. Die Stadtwerke München freuen sich, bis Ende 2019 circa 550 Ladestationen in Betrieb genommen zu haben. Das Problem ist nur, daß es in München mehr als 700.000 normale Autos gibt. Ich habe grob gerechnet, daß ich bei diesem Status mit einem Elektroauto alle sieben Monate zum Laden kommen könnte. Danach für maximal 300 Kilometer Reichweite mobil wäre, um nach sieben Monaten wieder laden zu können. 

Wir leben in einer Wohnanlage (etwa 65 Prozent der Menschen in München wohnen zur Miete) mit circa 100 Tiefgaragenstellplätzen, in denen es nicht einmal eine 230-Volt-Steckdose gibt. Wie und wo sollten diese 100 Fahrzeuge denn geladen werden? Dafür bräuchte es ein eigenes Blockheizkraftwerk oder ein 20 Zentimeter dickes Starkstromkabel. Und ein Blick in die deutsche Tiefgaragenverordnung macht klar, daß es diese Lösung in Bestand nie geben wird. Aber der Traum aller Weltverbesserer darf ja nicht an der Realität scheitern. Träum weiter, Deutschland. Die anderen sind schon auf der Seidenstraße unterwegs.

Peter Grabandt, München




Kollateraler CO2-Nutzen

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Daß ein farbloses Spurengas namens CO2 mit einem Atmosphärenanteil von 0,038 Prozent per Treibhauseffekt die derzeit zu beobachtende Temperaturerhöhung der Erdatmosphäre verursacht, ist nur eine bis dato unbewiesene Hypothese – und eine unwahrscheinliche dazu. Es gibt plausiblere Erklärungen für die Erwärmung: zum Beispiel die enormen Feinstaub-Emissionen direkt in die Stratosphäre durch den zunehmenden Flugverkehr – ein weltgeschichtlich neuartiger Vorgang – oder die bei der Untersuchung grönländischer Eisbohrkerne jüngst entdeckten kurzfristigen Aktivitätsschwankungen der Sonne. 

Tatsasche ist, wie entsprechende Experimente gezeigt haben, daß eine Erhöhung des CO2-Gehalts der Luft Pflanzen signifikant üppiger gedeihen läßt. Kein Wunder, schließlich ist CO2 der wichtigste Bestandteil der Pflanzen­ernährung. Wem die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung am Herzen liegt, muß an einer Steigerung des CO2-Gehalts der Erdatmosphäre interessiert sein. Konkret: Es geht darum, die seit Jahrmillionen sinn- und nutzlos begrabenen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas, soweit rentabel möglich, wieder in den Kreislauf des Lebens zurückzuführen, das heißt zu verbrennen. Wenn sich als Kollateralnutzen dabei Wohnungen heizen und Autos fahren lassen: um so besser! Zur Beruhigung der CO2-Hysteriker sei gesagt: Selbst bei einer Verdoppelung – praktisch unerreichbar – seines derzeitigen Anteils an der Atmosphäre würde CO2 seinen Status als Spurengas behalten.

Dieter Perthes, Neuwied-Rodenbach






Zu: „Keine Rückkehr für Terroristen“ von Imad Karim, JF 18/19

Erhebliche Mitschuld

Ich teile die Einschätzung von Imad Karim. In diesem Zusammenhang möchte ich an das Urteil im NSU-Fall Beate Zschäpe erinnern, die vergangenes Jahr wegen Mordes, Mitgliedschaft einer terroristischen Vereinigung und schwerer Brandstiftung unter Feststellung der besonderen Schwere der Schuld zu lebenslanger Haft verurteilt. Damit folgte der Senat der Forderung der Bundesanwaltschaft und schloß sich ihrer Sichtweise an, Zschäpe bei den Morden und Sprengstoffanschlägen des NSU als Mittäterin zu verurteilen, obwohl ihr keine eigenen Tatbeiträge nachweisbar waren (FAZ vom 18. Juli 2018). Im Prinzip verhielten sich die IS-„Heimkehrerinnen“ nicht anders. Vorsätzlich schlossen sie sich der terroristischen Vereinigung des IS an, heirateten IS-Terroristen, führten für diese den Haushalt, zogen in deren Gesinnung die Kinder groß und organisierten das Familienleben. Damit ermöglichten sie die Verbrechen des IS maßgeblich mit und beteiligten sich zum Teil sogar direkt an den Untaten des IS. Warum werden diese Täterinnen nicht alle juristisch zur Verantwortung gezogen? Warum wird hier mit zweierlei Maß gemessen?

René Krahmann, Gotha






Zur Karikatur: „Gebot eins“, JF 18/19

Erst Selig-, dann Heiligsprechung

Wir beugen uns mit dem Schöpfer der Bildgestaltung in christlichem Gehorsam vor dem Apostolischen Stuhl, der sich endlich einmal um die Rettung des Klimas kümmert und sie zur Chefsache macht. So schließt er sich auch der Prozession der im Glauben unerschütterlichen Klimajünger an. Wenn den Gerüchten Glauben geschenkt werden darf, wird bereits insgeheim die Seligsprechung der jugendbewegten schwedischen Klimaheiligen vorbereitet. Vergessen wir nicht: Zur Heiligsprechung gehört nach den kirchenrechtlichen Bedingungen der Nachweis von mehreren Wundern. Und der ist hic et nunc ja schon gegeben. Wir alle erleben ja das Wunder der Wirkmächtigkeit der unerschütterlichen Überzeugung aller Menschen guten Willens (aller „Gutmenschen“), die das Klima fest im Griff haben. 

Übrigens ist aus zuverlässigen vatikanischen Quellen die Nachricht durchgesickert, daß der Papst bei seiner Begegnung mit der schwedischen Lichtgestalt ihr das Bischofskreuz des mutigen Münchner Kardinals dediziert hat, weil „dieses ja nicht mehr gebraucht werde“.

Wolfgang Jäger, Dortmund






Zu: „Der blanke Haß“ von Martina Meckelein, JF 18/19

Linke Statistik

Zu diesem Bericht sei ergänzt: Daß die Gesamtzahl der rechtsextremistischen Straftaten in den Verfassungsschutzberichten immer deutlich höher angegeben wird als die Gesamtzahl der linksextremistischen, liegt daran, daß der Verfassungsschutz Propagandadelikte nur im rechtsextremen Feld, wo sie den größten Anteil ausmachen, zählt, nicht hingegen beim Linksextremismus. Das liegt an einer einseitigen Interpretation der Strafgesetz-Paragraphen § 86 (Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen) und § 86a (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organistationen).

Dr. Wolfram Ender, Eschershausen






Zu: „Er veränderte unseren Blick auf die Welt“ von Günter Zehm, JF 18/19

Bedrohte Kulturzeugnisse

Beim Lesen des aufschlußreichen Textes über Leonardo da Vinci mußte ich, zumal mit dem Blick auf die gegenüberliegende Seite „Wenn die Steine schreien“, daran denken, wie zutiefst entsetzt ich damals war, als das Gemälde „Salvator Mundi“ ausgerechnet nach Saudi-Arabien verkauft wurde. Ich weiß leider nicht mehr, wer der/die Verkäufer waren, aber gewissenlos aus Geldgier und ohne feste geistige Wurzeln bedachten sie wohl in keinem Moment, wohin sie ein für den gesamten Okzident bedeutsames Werk aus sicheren Händen gaben. Kein Gedanke daran, daß einmal in Saudi- Arabien radikale Kräfte das Sagen haben könnten, denen wie Al-Quaida in Afghanistan die Buddha-Statuen, dem selbsternannten „Islamischen Staat“ die Wüstenstadt Petra nur zu vernichtende Kulturzeugnisse der Ungläubigen waren? Den Triumph beim medienwirksamen Zerstören von „Salvator Mundi“ mag man sich gar nicht vorstellen. 

Jeder gebildete Mensch des westlichen Kulturkreises, sei er Christ, Humanist, Atheist oder Agnostiker wie ich, betrachtet Leonardo da Vinci quasi als Teil seiner selbst, und vor dem Verkauf des Bildes hätten eigentlich alle Medien, unabhängig von ihrer politischen oder ideologischen Ausrichtung, einen Aufschrei in die westliche Welt schicken müssen. Auch nach dem Verkauf las ich nirgends Befürchtungen, wie sie mich sofort ergriffen. Leider fehlen diese Befürchtungen in dem insgesamt lesenswerten Artikel von Günter Zehm. Wie bei vielem, was ich feststelle, ist etwas Unumkehrbares geschehen, und es bleiben nur Bitterkeit und Trauer.

Doris Janka, Schweinfurt






Zum Schwerpunktthema: „Ein Planet wird vermüllt“, JF 16/19

Konservatives Wirkungsfeld

Es geht bei der Vermüllung der Meere nicht um das Luxusproblem von Walen mit plastikgefüllten Mägen oder das Sterbelied des Eissturmvogels, sondern darum, ob es acht Milliarden Großsäugetieren gelingt, eine Balance zu schaffen zwischen ihrer Ökonomie und der vorhandenen Ökologie. Hier lohnt es sich, als Konservativer mitzuwirken und möglichst viel des Bewährten zu erhalten.

Edgar Vorwerk, Berlin






Zu: „Festigt das Fundament!“ von Werner Münch, JF 16/19

Dostojewskis Lösung

Professor Münch fordert zu Recht eine Besinnung auf die christlichen Wurzeln Europas und eine Festigung des christlichen Fundaments. Aber wie soll das gehen, wenn in derselben Ausgabe der JF Matthias Matussek beschreibt, warum er – zu Recht – dem Papst nicht mehr folgen mag? „Europa hat Christus verlassen. Deshalb stirbt Europa, einzig deshalb.“ So hat Dostojewski das Dilemma vorausgesehen und zugleich die einzig mögliche Lösung des Problems genannt: die Hinkehr zu Jesus Christus. Religionen und Kirchen samt ihren Priestern, Bischöfen und Päpsten helfen nur dann weiter, wenn sie wie Paulus „in Christus“ leben und ihren Mitgliedern eine persönliche Christusbeziehung vermitteln. Wenn Matthias Matussek dem Papst nicht mehr folgen mag, warum tritt er dann nicht aus der Kirche aus und folgt Jesus Christus nach? Heute wie damals lädt der Sohn Gottes ein: „Will jemand mir nachfolgen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! Denn wer seine Seele retten will, der wird sie verlieren; wer aber seine Seele verliert um meinetwillen, der wird sie finden.“ (Mt 16, 24f.)

Werner Bierlein, Feucht