© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/19 / 10. Mai 2019

Haltungsnote
Pack den Burkini ein
Gil Barkei

Eine Islamisierung Europas findet nicht statt“, heißt es stets von seiten der Altparteien und Mainstreammedien. Wer etwas anderes behauptet sei ein Verschwörungstheoretiker. Ein Vorschlag des Niederländers Arnoud van Doorn reiht sich in die lange Liste der Beispiele ein, die vielmehr diese Durchhalteparole ins Reich der Legenden rückt. Da sich Moslems beim Baden angesichts „leicht bekleideter und unästhetischer Menschen“ oft „unwohl“ fühlten, sollten sie einen eigenen Strandabschnitt bekommen, schrieb der Stadtrat an die Stadtverwaltung Den Haag. Es gäbe ja schließlich FKK-Zonen, warum also nicht auch einen Halal-Strand. Beispiele für solche Einrichtungen, an denen Moslems einen Sonnentag nach ihren religiösen Gepflogenheiten genießen können, existierten bereits in der Türkei oder in Indonesien, wo es sogar nach Geschlechtern getrennte Teilstücke gäbe. Frauen seien so auch nicht unerwünschten Annäherungsversuchen ausgesetzt. Van Doorn, der früher Mitglied der „Partei für die Freiheit“ von Geert Wilders war, aber 2012 zum Islam konvertierte und der islamischen „Partei der Einheit“ (PvdE) beitrat, sorgt immer wieder für Aufsehen. Wegen Drogenhandels und unerlaubten Waffenbesitzes ist er bereits vorbestraft.