© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/19 / 17. Mai 2019

Gesetzesentwurf für weitreichende Messerverbote
Das Problem ist ein anderes
Andreas Wilhelmus

Bremen und Niedersachsen wollen mit einer Waffengesetzänderung die weiterhin hohe Anzahl der „Angriffe mit Messern oder mit Waffen“ verringern. Demnach soll künftig auch das Führen von Messern an „stark von Menschen frequentierten Orten“ verboten werden können. Bislang ging das nur in bereits „kriminalitätsbelasteten“ Zonen. Ein „besserer Schutz vor Messerangriffen“ soll „zu einer deutlichen Stärkung des Sicherheitsempfindens in der Bevölkerung führen“. 

Hier stellt sich die Frage, was in den vergangenen Jahren dieses Empfinden am stärksten beeinträchtigt hat? Richtig: eine Schar von Zufluchtsuchenden, darunter viele Männer aus dem nordafrikanischen und arabischen Kulturkreis, wo Waffenbesitz meist zum traditionellen Rollenverständnis eines Mannes zählt. Es verwundert nicht, daß die Zahl jugendlicher Einwanderer unter den Messerangreifern „auffallend“ ist, wie die Deutsche Polizeigewerkschaft 2018 beschrieb. 

Erstaunlich ist vielmehr, daß demnächst viele brave Bürger zu Kriminellen werden sollen, wenn sie etwa beim Einkaufsbummel versehentlich noch ihr Taschenmesser dabei haben. Österreich geht da einen anderen Weg: Dort wurde erst einmal Asylbewerbern und Drittstaatsangehörigen das Führen von Messern untersagt. 






Andreas Wilhelmus ist stellv. Chefredakteur des Deutschen Waffen-Journals.