© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/19 / 17. Mai 2019

Zitate

„Menschen, die sich nicht im politisch-medialen Mainstream bewegen, haben es schwer. Sie werden mitunter als rechts oder rechtspopulistisch stigmatisiert. Das schüchtert ein und schreckt ab. Ich habe wiederholt gehört, daß Menschen lieber gar nichts sagen wollen, als öffentlich an den Pranger gestellt zu werden. Das ist verständlich, aber bei Führungskräften ist dies Duckmäusertum. Es ist Gift für die Demokratie, denn bestimmte politische Positionen, die nicht extremistisch sind, werden dadurch tabuisiert und dem demokratischen Diskurs entzogen.“

Hans-Georg Maaßen, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsschutzes, in der „Neuen Zürcher Zeitung“ online am 8. Mai 2019





„Ich habe große Sorgen, wenngleich ich keine Pessimistin bin, aber: Die Jungen sind heute von einer Biederkeit, von einer Prüderie und Humorlosigkeit, die man bei keinem alten Menschen finden wird, in so einer ausgeprägten Form. Ich hoffe, daß sie das wieder ablegen und ihre eigenen Dogmen nicht so ernst nehmen. Denn derzeit sieht es düster aus. Mir widerstrebt diese Korrektheit, die sie aber wirklich mit Herzblut verfechten, und das finde ich sehr bedenklich.“

Lisa Eckhart, Kabarettistin, bei der Verleihung des „Salzburger Stier“ am 11. Mai 2019 gegenüber Rai Südtirol





„Frauen sind im Beruf und damit auch in der Politik anders. Aber nicht härter, sondern anders. Sie sind nach meiner Beobachtung weniger ritualbezogen, dafür nüchterner und sachlicher. Sie haben häufig auch einen anderen Blick auf die Dinge. Das tut den Unternehmen gut, auch der Politik.“

Friedrich Merz, CDU-Politiker und BlackRock-Aufsichtsratschef, im „Focus“ vom 11. Mai 2019





„Ich habe das Gefühl, daß der Wahn zu harmonisieren immer größer wird. Deshalb sind die Grünen eine starke Partei.“

Feridun Zaimoglu, Schriftsteller, in der „FAZ“ vom 11. Mai 2019





„Die Aufhebung der Grenzen zu fordern heißt, Bedeutung zu zerstören und damit sinnhafte Orientierung in der Zuordnung zu Koch-, Sprach-, Glaubensgemeinschaften unmöglich werden zu lassen. Das ist ganz im Sinne der Allmacht des Kapitals, das an die Stelle von links und rechts, von menschlich und göttlich, von diesseits und jenseits, von oben und unten eben die Unterscheidung von Raider und Twix zu setzen beabsichtigt. (…) Wenn aber alle Lebensumstände für politisch erklärt werden und jede Abweichung von westlicher Norm für Verfolgung gehalten wird, genießen alle Menschen der Welt Asyl. Das aber zerstört jeden Sinn des Begriffs Asyl.“

Bazon Brock, emeritierter Professor für Ästhetik an der Uni Wuppertal, auf „Welt“ online am 11. Mai 2019





„Ich saß gestern abend bei einem Abendessen (…) hier in Brüssel und neben mir saß die Budget-Ministerin Belgiens, und die fragte mich: Kann man sicher mit einer Kippa in der Straße gehen in Moskau? Da habe ich ihr gesagt, das ist sicherer als in Brüssel oder in Paris.“

Pinchas Goldschmidt, Chef der Konferenz der Europäischen Rabbiner, im Deutschlandfunk am 13. Mai 2019