© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/19 / 17. Mai 2019

Zeitschriftenkritik: Eigentümlich frei
Ideologischer Größenwahn
Werner Olles

Über den „Klimaschutz als Massenvernichtungswaffe“ schreibt Bruno Bandulet in der aktuellen Ausgabe des libertären Magazins „Eigentümlich frei“ (Mai 2019). Er kritisiert, daß für den Plastikmüll, mit dem die Meere verschmutzt und die Fische kontaminiert werden, „nur ein Bruchteil der Zeit und Energie investiert wird, die für den sogenannten Klimaschutz aufgewendet wird“. Dabei könne man das Klima ebensowenig schützen wie das Wetter, die Natur aber sehr wohl. Der eigentliche Skandal liege aber darin, daß nach zahllosen Konferenzen, Abkommen und Regulierungen der „Klimaschutz“ längst ein Stadium erreicht habe, das zu Lasten des Naturschutzes gehe. So bezifferte Wirtschaftsminister Altmaier die Gesamtkosten der Energiewende auf 1.000 Milliarden Euro und dies nur bezogen auf Deutschland. Dabei ist unser Anteil an CO2 bedeutungslos. Laut dem Zoologen Professor Reichholf könne Deutschland aufhören zu existieren, ohne daß das Weltklima dies merken würde.

Wie man aus Europa einen unterentwickelten Kontinent macht, beschreibt Eva-Maria Michels in ihrem Beitrag „Bevölkerungsreduktion, der grüne Weg“. Die Gymnasiallehrerin Verena Brunschweiger, die aus Gründen des Umweltschutzes dafür plädiert, keine Kinder zu zeugen, nennt sie den „Prototyp des gehirngewaschenen Opfers der zeitgeistigen Ökoideologie“. Der Gründer der französischen Grünen Yves Cochet will unsere Geburten begrenzen, damit wir „die Migranten, die an unsere Tür klopfen, besser aufnehmen könnten“. Ein weiteres Element, um die europäische Zivilisation zu zerstören, sei die erzwungene Deindustriealisierung, die „im Namen einer irrsinnigen Klimarettungspolitik immer radikaler und schneller durchgeführt wird“. Funktionierende, saubere Kernenergie werde durch Windkraftanlagen ersetzt, die nur so lange liefen, wie sie von dreckigen Kohlekraftwerken und staatlichen Subventionen begleitet werden. Die weder sauberen noch wirklich fahrtüchtigen Elektroautos, deren Batterie-Inhaltsstoffe in Afrika und Asien von Kindern zum Profit multinationaler Unternehmen zutage gefördert und in China von Wanderarbeitern ohne Schutz zu Batterien zusammengebaut werden, feiere man als Ersatzprodukte für Verbrennungsmotoren: „Europa soll ein unterentwickelter Kontinent werden, der hauptsächlich von Menschen aus unterentwickelten Kulturen bewohnt wird“ (Michels). Zwar werde die Linke auch dieses Mal scheitern, „doch in dem Maße, indem ihr aktuelles Projekt die vorherigen an Größenwahn übertrumpft, dürfte auch das kommende Blutvergießen alles bisherige übertreffen.“

Frank Carsten stellt den neuen niederländischen Polit-Star Thierry Baudet vor, der den Austritt seines Landes aus der EU für eine realistische Position hält. Die Linke haßt ihn, was auf Gegenseitigkeit beruht: „Für mich ist die Linke ein Synonym für Heuchelei. Das Gefühl, moralisch erhaben zu sein, aber in der Praxis das zu tun, was schlecht ist für die Schwächsten“.

Kontakt: Lichtschlag Medien und Werbung, Dorfstr. 61, 40667 Meerbusch. Das Einzelheft kostet 9,80 Euro, ein Jahresabo 96 Euro. 

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