© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/19 / 17. Mai 2019

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Alice Schwarzer fordert Kopftuchverbote

FRANKFURT/MAIN.Die Gründerin und Herausgeberin der Frauenzeitschrift Emma, Alice Schwarzer, hat sich für ein Verbot des islamischen Kopftuchs für Kinder, an Schulen und im öffentlichen Dienst ausgesprochen. Sie war am 8. Mai Referentin bei einer Konferenz der Frankfurter Goethe-Universität zum Thema „Das islamische Kopftuch – Symbol der Würde oder der Unterdrückung?“. Demnach stelle sie zwar nicht das Recht in Frage, daß Frauen in der Frage der Verschleierung eine Wahl hätten. Trotzdem sei das Kopftuch „kein religiöses Zeichen, sondern die Flagge des politisierten Islams“. In Deutschland sei bei diesem Thema oder dem Fernbleiben von muslimischen Mädchen beim Schwimmunterricht jedoch „im Namen einer falschen Toleranz und einer Art verordneter Fremdenliebe“ zu lange weggeschaut worden. Gerade durch die verordnete Fremdenliebe würden jedoch Zugezogene immer nur zu „den anderen“ gemacht und „jeder, der das Kopftuch und das System dahinter kritisiert, als Rassist, rechts und Nazi bezeichnet“. Diese Art von Denk- und Sprechverboten trieben die Menschen erst in die Arme der Rechtspopulisten. Die Veranstaltung hatte im Vorfeld für Aufsehen gesorgt, nachdem Studenten der Universität unter dem Motto „#schroeter_raus“ eine Kampagne gegen die Initiatorin und Islamwissenschaftlerin Susanne Schröter gestartet hatten (JF 19/19). Weitere Referenten auf der Konferenz waren unter anderem die türkischstämmige Soziologin und Islamkritikerin Necla Kelek sowie die muslimische Journalistin Khola Maryam Hübsch. (idea/JF)





Ausstellung: Galerie zeigt Bilder von Axel Krause

POTSDAM. Mit Werken des Leipziger Malers Axel Krause feiert die 2004 in Berlin-Falkensee gegründete, seit dem Jahr darauf in Potsdam ansässige Galerie Kunst-Kontor derzeit ihr fünfzehnjähriges Bestehen. Der Künstler war im vergangenen Herbst in die Schlagzeilen geraten, nachdem sich seine Leipziger Galerie Kleindienst von ihm aus politischen Gründen getrennt hatte, weil Krause sich auf seinem privaten Facebook-Profil kritisch zur Einwanderungspolitik geäußert hatte und begründete, warum er die AfD wählt (JF-Interview vom 7. September 2018). Die Chefin der Galerie Kunst-Kontor, Friederike Sehmsdorf, interessiert die politsche Haltung des Malers jedoch wenig. Ihr sei Axel Krause schon seit längerem aufgefallen. „Ich frage einen Künstler nicht nach seinem Parteiabzeichen. Meine Galerie ist kein politisches, sondern ein kunsthistorisches Statement, und die Meinungsfreiheit wird im Grundgesetz geregelt“, zitieren die Potsdamer Neuesten Nachrichten die Galeristin. Die Ausstellung unter dem Titel „Trans-Mission“ ist bis zum 15. Juni 2019 zu sehen. (tha)

 www.kunst-kontor-sehmsdorf.de