© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/19 / 24. Mai 2019

DVD: Alien Domicile
Komplett unglaubwürdig
Werner Olles

Mit „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ drehte Ridley Scott 1979 einen Science-fiction-Thriller mit tiefenpsychologischen Dimensionen, der bis heute als Genre-Klassiker gilt. 2017 folgte mit Scotts „Alien: Covenant“ die Vorgeschichte der „Alien“-Saga, doch als der Regisseur mit „Alien: Covenant 2“ eine Fortsetzung inszenieren wollte, stieß er bei 20th Century Fox auf taube Ohren. Inzwischen plant Scott nun mit „Alien: Awakening“ die Vorgeschichte zum SF-Horror-Klassiker von 1979 weiter zu vertiefen, allein die Produktionsfirma ist sich noch nicht sicher, ob daraus eine Serie oder der ultimative Abschluß werden soll.

2015 drehte Kelly Schwarze mit „ Territory 8“ den wohl langweiligsten SF-Film aller Zeiten. 2017 legte er mit „Alien Domicile“ nach, doch das Ergebnis ist noch unterirdischer. 

Um die legendenumwobene Area 51, eine Militärbasis 100 Kilometer nördlich von Las Vegas im Süden Nevadas gelegen, ranken sich zahllose wilde Verschwörungstheorien. Ufos und außerirdische Lebensformen oder das angeblich 1947 bei Roswell in New Mexico abgestürzte Raumschiff, dessen Besatzung auf die streng abgeriegelte Basis gebracht und dort von Wissenschaftlern untersucht wurde: die Area 51 ist für Verschwörungstheoretiker eine wahre Freude.

In „Alien Domicile“ soll ein Team aus Regierungsbeamten, Militärs und Experten für extraterrestrische Technologien die Lage klären, nachdem die Basis aus bisher ungeklärten Gründen evakuiert werden mußte. Dies hätte zumindest für „Alien“-Nostalgiker und eingefleischte Genre-Fans ein unterhaltsamer und spannender Film werden können, doch was Kelly Schwarze daraus machte, spottet jeder Beschreibung. „Alien Domicile – Battlefield Area 51“ ist eine völlig uninspirierte Inszenierung ohne jede Spannungsdramaturgie, mit miserablen Darstellern, einer komplett unglaubwürdigen Geschichte und lächerlichen Dialogen („Die Lage ist sehr ernst!“ – „Wir schaffen das schon!“). Es stimmt einfach nichts an diesem Machwerk. Hinzu kommt, daß Jack Arnolds Monster aus den 1950er und 1960er Jahren im Gegensatz zu den Kreaturen Schwarzes wahre Meisterwerke waren. Es bleibt also nur die Hoffnung auf Ridley Scotts bewährte Alptraumwelten.

DVD/Blu-ray: Alien Domicile. Lighthouse Home Entertainment 2019, Laufzeit etwa 72 Minuten