© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/19 / 31. Mai 2019

Lesereinspruch

Wohlstand für alle?

Zur Meldung: „DIW: Ungleichheit hat signifikant zugenommen“, JF 21/19

Das politisch induzierte Problem des immer weniger Netto vom Brutto wird außen vor gelassen. Es fehlt auch die Klärung, welche Art von Haushalten herangezogen wurde. Auch die von Studenten, von Lehrlingen, Praktikanten, Asylanten, Flüchtlingen, Teilzeitkräften, Nichterwerbstätigen und Arbeitsunwilligen? Das würde ja ins linkspopulistische Weltbild passen, auf der einen Seite die Strategie zu unterstützen „Wir nehmen alle mit“, möglichst bis zum (unqualifizierten) Hochschulabschluß und andererseits die Klagen über Ungleichheit bei den Einkommen, die wohl dem bösen kapitalistischen System anzulasten ist. Kevin Kühnert hat da ja auch die Sehnsucht nach „dem demokratischen Sozialismus“ anheizen wollen, bar aller Erkenntnisse aus den Experimenten 40 Jahre in der DDR und den noch laufenden in Nordkorea, Venezuela usw. Der Spruch „Wohlstand für alle“ (in der Welt) paßt nahtlos zur Erkenntnis der weltlich begrenzten Ressourcen bei weiter wachsender Erdbevölkerung, zur Vision einer CO2-freien Zukunft, zu sauberen Autos, rückstandsfreier Energieerzeugung und Bio für alle.

Lutz Vogt, Herzogenrath