© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/19 / 31. Mai 2019

Zitate

„Heute wird die Clan-Kriminalität neu entdeckt und der Eindruck vermittelt, mit neuen Stellen und hartem Durchgreifen könne dieser großfamiliären Form organisierter Kriminalität bald der Garaus gemacht werden. (…) Warum soll nur die Eingliederung konsequent betrieben werden, nicht aber die Abschiebung? Der ignorante Wohlfahrtsstaat ist der beste Nährboden für gewaltsame Milieus, welche die hiesige Ordnung verachten, von der sie so gut leben.“

Reinhard Müller, Jurist und Redakteur für „Staat und Recht“, in der „FAZ“ vom 22. Mai 2019





„Selbst der Niedergang eines Populisten oder seiner Partei, wie im Fall Strache, beseitigt längst nicht die Probleme, die den Aufstieg dieser ermöglicht haben. Das Strache-Video ist minimalinvasive Chirurgie gegen eine flächendeckende Malaise. Eine Politik der Schadenfreude, die auf Skandale anstatt auf politische Argumente setzt, nährt nur das bestehende Mißtrauen der Bürger in die Politik und liefert den Populisten Stoff für ihre Märtyrererzählung. Wer Schadenfreude als politische Grundhaltung etabliert, sollte aufpassen, am Ende nicht selber den Schaden zu haben.“

Max Tholl, Redakteur, im „Tagesspiegel“ vom 23. Mai 2019





„Aus gutem Grund gibt es Grenzalter für Wahlen. Aus gutem Grund gab es Grenzalter für öffentliche Ämter. Öffentliches Mitbestimmen ist eben eine Frage der Erfahrung und eine Frage des Wissens. Es ist auch eine Frage der Einheit von Rechten und Pflichten. In Deutschland dreht sich das jetzt um. Die Alten, die mit Lebenserfahrung und über Jahrzehnte angehäuftem Wissen – besonders die notorischen ‘Alten Weißen Männer’ –, sind die Buhmänner der Nation. Die Jungen, die Kinder, die Unreifen gelten dagegen tatsächlich als ernstzunehmende politische Akteure.“

Alexander Will, Nachrichtenchef der „Nordwest-Zeitung“, auf seinem Blog „Paskalwen“ am 24. Mai 2019





„Früher kratzte Grün wie ein Alpakapulli, heute ist Grün flauschig wie Kaschmir. Früher bedeutete grün wählen: Askese, Verzicht, Kasteiung. Und die Einsicht in die eigene Fehlbarkeit. (…) Heute verspricht grün zu wählen eine Art politischen Emissionshandel: Wähle uns, und der Wahlzettel wird in deinen Händen zum Zertifikat der Klimaneutralität. Mit dieser Wahl kannst du weiter mit dem SUV die Kleinen in der Kita absetzen und ins Resort nach Neuseeland fliegen, ins nachhaltige Resort bitte, das soll schon sein. Denn das fühlt sich viel, viel besser an.“

Christoph Schwennicke, Chefredakteur und Herausgeber des „Cicero“, in der „Welt am Sonntag“ vom 26. Mai 2019





„Wir Bürgerlichen müssen uns mal fragen, wie wir den Zustand ändern, daß linke Ideologen in den Schulen, Redaktionen und als kulturelle Multiplikatoren die Meinung bestimmen, während die Mitte als Arbeitnehmer und Unternehmer jeden Tag ackert, um den Quatsch zu finanzieren. Ideen?“

Thorsten Alsleben, Hauptgeschäftsführer der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, auf Twitter am 27. Mai 2019