© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 23/19 / 31. Mai 2019

Meldungen

Professoren gegen Denk- und Sprechverbote 

ASSLAR. Das Professorenforum, ein Zusammenschluß von über 800 Hochschullehrern in Deutschland und anderen Ländern, sieht eine Verengung der Debattenkultur an deutschen Universitäten. Dort „häufen sich Vorfälle, bei denen aggressiv auftretende politische Gruppen das Recht der freien Meinungsäußerung sabotieren“, schrieb der Leiter des Professorenforums, Hans-Joachim Hahn, in einer Pressemitteilung. So würden nicht nur Veranstaltungen verhindert, „in denen Positionen vertreten werden, die dem christlichen Menschenbild entsprechen, sondern auch liberale oder konservative Positionen“. Hahn: „Die sie vertretenden Hochschullehrer werden über soziale Medien attackiert und diffamiert und ihre Auftritte teils physisch bedroht.“ Als Beispiel nannte er eine Veranstaltung der Göttinger Hochschulgruppe Reformatio 21 mit dem Mannheimer Gynäkologen Michael Kiworr zum Thema Lebensschutz am 8. Mai. Nach Protesten der Gruppe „Alternative Linke Liste Göttingen“ lehnte die Universität eine Raumanfrage ab. Die Begründung: Es handele sich um eine weltanschauliche Veranstaltung, die sich an Außenstehende richte. Die Aktivisten verhinderten schließlich die Veranstaltung und setzten den Gastgeber, einen muslimischen Gastronomen, mit telefonischen Drohungen unter Druck. Hahn verwies auf eine Resolution des Deutschen Hochschulverbandes, der am 4. April „Denk- und Sprechverbote in Forschung und Lehre“ verurteilt hatte. Der Präsident des Verbandes, Bernhard Kempen, forderte in diesem Zusammenhang eine „offene Debattenkultur“: „Die Toleranz gegenüber anderen Meinungen sinkt. Das hat auch Auswirkungen auf die Debattenkultur an Universitäten.“ Das 1996 gegründete Professorenforum bildet nach eigenen Angaben ein interdisziplinäres Netzwerk „mit dem Anliegen, eine offene akademische Kultur der Freiheit und der Suche nach Wahrheit an unseren Universitäten und Hochschulen zu fördern“. Dazu gehöre auch die faire Diskussion konträrer Standpunkte. (idea/JF)





Deutsches Filminstitut feiert Jubiläum

FRANKFURT/MAIN. Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum (DFF) in Frankfurt am Main anläßlich seines 70jährigen Gründungsjubiläums als „filmisches Gedächtnis unseres Landes“ gewürdigt. Mit seinem Engagement für ein vielgestaltiges Filmerbe, das die historische und kulturelle Entwicklung unseres Landes dokumentiere, habe sich das 1949 gegründete DFF als „international anerkannter Vorreiter in der digitalen Dokumentation und Zugänglichmachung des Kulturguts Film“ profiliert, erklärte die CDU-Politikerin Grütters bei einem Festakt am Montag dieser Woche. (tha)