© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/19 / 07. Juni 2019

Meldungen

Bevölkerungsrückgang  noch nicht gestoppt

BUDAPEST.  In Ungarn hat sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres der natürliche Bevölkerungsschwund fortgesetzt. Zum gleichen Zeitraum des Vorjahres wurden nach Angaben der Budapester Zeitung 4,3 Prozent weniger Kinder geboren und 1,6 Prozent  mehr Todesfälle registriert. Insgesamt gab es den Daten des Zentralamtes für Statistik (KSH) zufolge 20.830 Geburten und 37.578 Sterbefälle. Die Geburtenzahl ging in allen Komitaten zurück, der höchste Rückgang mit 11 Prozent wurde in West-Transdanubien gemessen. Auch die Anzahl der Eheschließungen war im Zeitraum Januar-März zum gleichen Zeitraum des Vorjahres rückläufig. Es wurden 6.080 (-66) Ehen geschlossen. Mitte Februar hatte Ungarns Premier Viktor Orbán ein „Familien-Paket“ verkündet. Junge verheiratete Paare können demnach ein Darlehen in Höhe von umgerechnet 31.274 Euro zu einem ermäßigten Zinssatz beantragen. Zudem sind Frauen, die mindestens vier Kinder haben, auf Lebenszeit von der Einkommensteuer befreit. Familien mit drei oder mehr Kindern können einen nicht rückzahlbaren Zuschuß in Höhe von 7.819 Euro für den Kauf eines neuen Autos beantragen. Auch verpflichtet sich die Regierung dazu, in den nächsten drei Jahren eine vollständige Krippenabdeckung zu gewährleisten. (ctw)





Nordmazedonien und Albanien sollen in die EU  

Brüssel. Die EU-Kommission hat empfohlen, Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien und Albanien aufnehmen. „Der westliche Balkan gehört zu Europa und wird Teil der Zukunft der EU, einer stärkeren, stabilen und geeinten Europäischen Union sein. Das vergangene Jahr war in der gesamten Region ein Jahr des positiven Wandels“, erklärte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini.Nordmazedonien setze nicht nur seine „ambitionierte Reformagenda weiter um“, sondern erreiche auch ein historisches Abkommen mit Griechenland, mit dem ein seit 27 Jahren andauernder Namensstreit beigelegt wurde“, betonte Johannes Hahn, EU-Kommissar für Erweiterungsverhandlungen. Auch Albanien führe „tiefreifende Reformen“ durch, insbesondere eine umfassende Umgestaltung seiner Justiz. All diese Bemühungen zeugten von der „Anziehungskraft der EU“, so der Österreicher (ÖVP). Laut Kommission hat sich die Türkei weiter von der EU wegbewegt, vor allem durch Rückschritte in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit sowie durch die Schwächung des Prinzips der Kontrollen und Gegenkontrollen im politischen System. Im Juni 2018 hatte der Rat einstimmig festgestellt, daß die Beitrittsverhandlungen „praktisch zum Stillstand gekommen“ seien und es „nicht in Betracht“ gezogen werden könne, „weitere Verhandlungskapitel zu eröffnen oder zu schließen“. (ctw)