© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/19 / 07. Juni 2019

Meldungen

Streit zwischen Serben und Kosovaren eskaliert

Belgrad/ Pristina. Während der serbische Präsident Aleksandar Vucic am 28. Mai vor dem serbischen Parlament eingestehen mußte, daß das Territorium der ehemaligen Provinz Kosovo für Serbien verloren sei, lief parallel dazu im mehrheitlich serbisch besiedelten Norden des Kosovo eine Polizeiaktion gegen „Schmuggler und die organisierte Kriminalität“. Die kosovarische Regierung sah darin nichts anderes als die „Durchsetzung des Gesetzes“, während die Serben die Aktion als „Versuch der Einschüchterung“ der serbischen Minderheit werteten. Bei der Aktion wurden auch zwei Mitarbeiter der UN-Mission UNMIK verletzt, einer von ihnen ist russischer Staatsbürger. Rußland intervenierte und fordert nun von den Vereinten Nationen die Aufklärung des Vorfalls. (hjg)





Republikaner-Chef wirft das Handtuch   

PARIS. Der Chef der französischen Republikaner, Laurent Wauquiez, ist als Konsequenz aus dem Wahldebakel der Konservativen bei der Europawahl zurückgetreten. Die Partei hatte in Frankreich lediglich 8,5 Prozent der Stimmen und damit acht Sitze im Europaparlament erreicht. Bei der Wahl 2014 erzielte sie noch 16 Sitze und gewann 20,8 Prozent der Stimmen. Wahlsieger waren, wie schon vor fünf Jahren, der Rassemblement National (vormals FN), vor der Präsidentenpartei LREM und den Grünen, die die Republikaner von Platz zwei auf Platz vier verdrängten. Wauquiez hatte die Republikaner in den eineinhalb Jahren seines Parteivorsitzes sehr konservativ ausgerichtet. „Ich werde bei der Immigration dem Front National nicht das Monopol überlassen“, zeigte er sich noch vor einem Jahr kämpferisch. Nun übernahm der 44jährige die Verantwortung für die Wahlniederlage. Er wolle der Partei mit seinem Rücktritt einen Neuanfang ermöglichen und sich künftig auf seine Aufgabe als Präsident der Region Auvergne-Rhône-Alpes konzentrieren. Vertraute Wauquiez’ interpretierten den in der Partei von niemandem geforderten Rückzug allerdings vor allem als einen Versuch, sich aus der Schußlinie zu nehmen, um 2022 als Präsidentschaftskandidat der Republikaner ins Rennen gehen zu können. (ftm)

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