© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/19 / 07. Juni 2019

Meldungen

Lehrerverband zur Abitur-Vergleichbarkeit 

BERLIN. Der Deutsche Lehrerverband (DL) hat scharfe Kritik an der mangelnden Vergleichbarkeit des deutschen Abiturs geübt. „Das Konzept der Kultusministerkonferenz, das Abitur in Deutschland in den Kernfächern Deutsch, Fremdsprache und Mathematik durch Aufgabenpools vergleichbarer zu machen, ist komplett gescheitert“, erklärte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger (64). Anlaß ist der unterschiedliche Umgang einzelner Bundesländer mit dem von Zehntausenden Schülern in einer Petition als zu schwierig kritisierten Mathe-Abitur. Daraufhin können in Hamburg nun die Noten durch eine mündliche Prüfung verbessert werden, im Saarland werden die Ergebnisse aufgewertet. Das dortige Bildungsministerium teilte vergangene Woche mit, die Aufgaben seien „angemessen“, jedoch „für die Bearbeitungszeit zu umfangreich“ gewesen. Es sei zu befürchten, sagte DL-Chef Meidinger, „daß wir es zukünftig jedes Jahr wieder mit einer Flut von Onlinepetitionen zum Schwierigkeitsgrad verschiedener Abiturprüfungen samt anschließend differierender Reaktionen betroffener Bundesländer zu tun bekommen werden. Von vergleichbar konzipierten und bewerteten Abiturprüfungen sind wir weiter entfernt denn je.“ (tha)

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Gucci: Mode für das Recht auf Abtreibung

ROM. Die italienische Modemarke Gucci setzt sich mit ihrer neuen Kollektion für das Recht auf Abtreibung ein. Bei einer Modenschau in Rom am 29. Mai stellte das Unternehmen unter anderem ein mit einer Gebärmutter besticktes Langarmkleid des Designers Alessandro Michele vor. „Dieses Stück spiegelt die langfristige Vision des Kreativdirektors von Freiheit, Gleichheit und Selbstverwirklichung wider“, kommentierte Gucci das Kleidungsstück auf dem sozialen Netzwerk Instagram. Seit 2013 setze sich das Unternehmen etwa mit der weltweiten Kampagne „Chime for Change“ (Lautwerden für Veränderung) für Frauen und Mädchen ein, „indem es weltweit Projekte zur Unterstützung der sexuellen und reproduktiven Rechte, der Gesundheit von Müttern und der Freiheit der individuellen Wahl finanziert“. Ebenfalls vorgestellt wurde eine Jacke mit den Worten „My Body My Choice“ (Mein Körper, meine Wahl) sowie eine Jacke mit der Aufschrift „22. 5. 78“. An diesem Datum legalisierte das italienische Parlament Abtreibungen in den ersten 90 Tagen der Schwangerschaft. In Italien ist die Zahl der Abtreibungen seit dem Höchststand von 284.000 im Jahr 1982 auf inzwischen rund 85.000 jährlich zurückgegangen. Der Anteil der Frauenärzte, die aus Gewissensgründen keine Abtreibungen durchführen, beträgt nach Angaben des italienischen Gesundheitsministeriums 70 Prozent. (idea/JF)