© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/19 / 07. Juni 2019

Meldungen

Nutzen von Probiotika bleibt generell umstritten

Rehovot. Damit probiotische Bakterien die Gesundheit fördern, das Immunsystem stärken und Krankheiten vorbeugen können, müssen sie sich stabil im Darm ansiedeln. Forscher um Eran Elinav vom Weizman-Institut in Rehovot (Zentralisrael) haben nun in Experimenten mit Mäusen und menschlichen Probanden gezeigt, daß die Artenzusammensetzung im Stuhl nicht jene im Darm widerspiegeln muß. Und selbst bei einer guten Darmbesiedlung blieb diese nach der Therapie nicht erhalten. Probiotika seien kein „Nahrungsergänzungsmittel für alle“, so Elinav. Die Studie zeige eine „potentiell alarmierende Nebenwirkung des Probiotikakonsums mit Antibiotika, die sogar langfristige Folgen haben könnte. Im Gegensatz dazu war die personalisierte Behandlung – das Füllen des Darms mit den eigenen Mikroben – mit einer vollständigen Umkehrung der Medikamentenwirkung verbunden“ (Naturwissenschaftliche Rundschau, 3/19). (rs)

 wis-wander.weizmann.ac.il





Fahrverbote: Verengung der Stickoxid-Debatte

BERLIN. Ende Januar 2019 erhielt die Leopoldina, die Nationale Akademie der Wissenschaften, von Angela Merkel den Auftrag, eine Stellungnahme zu den Stickoxid-Grenzwerten zu verfassen. Die Erkenntnisse der interdisziplinär besetzten Arbeitsgruppe bestätigte allerdings nur teilweise die Politik der Bundesregierung: Danach sei von kurzfristigen, kleinräumigen Fahrverboten keine Entlastung zu erwarten. Ebensowenig sei die Verengung der Debatte, weg vom Thema CO2, hin zu Stickstoffdioxid, sinnvoll. Deutschland werde seine „internationalen Verpflichtungen zur Reduktion von Treibhausgasen“ nur mit einer „nachhaltigen Verkehrswende“ erreichen können. Dieses Ziel erfordere die „Entwicklung von weiteren emissionsarmen Formen von Mobilität“ wie dem Elektroauto (Deutsche Universitätszeitung, 4/19). (ck)

 www.leopoldina.org





Umweltfreundlicher ’To-go‘-Konsum möglich?

Göttingen. FairCup erhält als erster Anbieter den Blauen Engel der Bundesregierung für ihr Mehrwegbechersystem. „Der ’To-go‘-Konsum ist für viele ein Stück Lebensgefühl geworden. FairCup zeigt, daß umweltfreundlicher Konsum auch möglich ist, ohne auf Alltagsgewohnheiten zu verzichten“, erklärte Umweltministerin Svenja Schulze. Die bunten Kunststoffbecher enthalten keine Melaminharze und Polycarbonat-Kunststoffe, die Bisphenol A freisetzen können. Sie überstehen 500 Spülzyklen und werden über die Leergutautomaten in Supermärkten zurückgegeben. Laut Umweltbundesamt werden pro Jahr 2,8 Milliarden Einwegbecher für „To-go“-Heißgetränke benutzt. (fis)

 fair-cup.de





Erkenntnis

„Wo es keine Grenzen gibt, gibt es keinen Sinn der Gegebenheiten, keine Bedeutung der Namen von Territorien, von Landschaften, von Gruppen oder Wetterlagen, von Mineralien, Gräsern oder Tieren.“

Bazon Brock, emeritierter Professor für Ästhetik an der Uni Wuppertal