© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/19 / 07. Juni 2019

Leserbriefe

Zu: „Das Komplott“ von Dieter Stein, JF 22/19

Warum nicht vor der ersten Wahl?

Da wird eine Falle in einer verwanzten Villa auf Ibiza gestellt. Der ehrgeizige Macho vor der für ihn entscheidenden Wahl tappt hinein und gockelt vor einer attraktiven Frau mit prahlerischen Aussagen. Aber ist etwas von dem in Rede Stehenden gemacht worden? Das Video ist nach deutschem Gesetz kriminell. Trotzdem benutzen es zwei führende deutsche Printmedien, um in einem Nachbarland eine Regierungskrise auszulösen. Darf dies straffrei geschehen? Und warum jetzt, und nicht vor der Wahl in Österreich? Weil diese Regierung in kurzer Zeit mehr Reformen geschafft hat als unsere große Vorsitzende in Jahren? Oder hat das eben eingeführte Kopftuchverbot die Multikulti-Reporter der deutschen Prawda zu sehr erregt? Es zeigt aber deutlich, wie es um Anstand und Moral bei der Mainstream-Presse steht.

Alfred Hajek, Dresden




Stasi-Methoden in Österreich

Unser südliches Nachbarland Österreich wird von einer unglaublichen politischen Krise erschüttert. Mit Methoden, die an staatlich angeordnete Geheimdienstpraktiken der Stasi erinnern, wird die rechte Regierung Österreichs ins Verderben gestürzt. Der Zeitpunkt der Video-Veröffentlichung gleicht, kurz vor der wichtigen Europawahl, einer politischen Hinrichtung rechter Parteien. Deutsche Medien und Satiriker wie Jan Böhmermann müssen nun alles preisgeben, was sie wissen. Denn die Lockvögel machen sich in dem Video auch strafbar. Versuchte Bestechung ist kein Kavaliersdelikt. Bei dieser konzertierten Aktion stellt sich die Frage nach der Identität der Drahtzieher und der Lockvögel.

Fabian Kramer, Freudenstadt






Zu: „Der Gegner lacht sich tot“ von Birgit Kelle, JF 22/19

Außerordentliches Beispiel

Der Zustand der Bundeswehr ist doch ein Paradebeispiel dafür, daß es sich bei uns Deutschen um ein außerordentliches Kulturvolk handelt. Hat sich doch der antideutsche RBB unlängst den „Freudschen Versprecher“ geleistet, zuzugeben, daß Deutschland über mehr Theater, Opernhäuser und Orchester als der ganze Rest der Welt verfügt. Jetzt verfügen wir also auch über das größte Witztheater, die Bundeswehr.

Dietrich Sander, Fürstenberg/Havel






Zu: „Parolen und Prügel“ von Christian Vollradt, JF 22/19

Pseudodemokratie

Zu einer echten Demokratie gehört ohne Wenn und Aber die Meinungsfreiheit. Ist diese nicht mehr gewährleistet, handelt es sich nur noch um eine Pseudodemokratie. Der in diesem Artikel beschriebene Umgang mit dem konservativen politischen Gegner namens AfD zeigt, daß wir uns bereits in einer solchen befinden. Nicht nur die Drangsalierung Andersdenkender bis hin zur Gewaltanwendung zeigt den Verfall unserer Demokratie. Auch die Veranstaltung von „Gegendemonstrationen“, welche nur den Zweck haben, den politischen Gegner niederzubrüllen und an seiner Meinungsäußerung zu hindern, ist ein Indiz hierfür. Genau deswegen finden solche „Gegendemonstrationen“ ja immer am gleichen Tag und am gleichen Ort wie die Demonstration des politischen Gegners statt. Gerne auch mit Gewaltanwendung durch vermummte linke Schlägertruppen. 

Es wäre doch sehr schön, wenn endlich mal der Bundespräsident, aber auch die Politiker der „Altparteien“, die sonst so gerne „Haltung zeigen“, hier mal in aller Deutlichkeit die Rückkehr zu Meinungsfreiheit und demokratischem Umgang miteinender anmahnen würden. Auch den Journalisten des GEZ-Staatsfernsehens und der Mainstreampresse, die sich sonst so gerne im Belehrungsjournalismus üben, täte es gut, hier öfter mal eine Lanze für Demokratie und Meinungsfreiheit zu brechen. Nebenbei: Was wird eigentlich den Jugendlichen in der Schule zum Thema Meinungsfreiheit und Demokratie beigebracht? Wird etwa bereits hier der Grundstein zur Gesinnungsdiktatur gelegt?

Hans Wolfgang Schumacher, Düsseldorf




Mit Malraux Dank sagen

Der Artikel von Christian Vollradt beschreibt exakt die Folgen des von den Altparteien gesäten und allein zu verantwortenden politischen Windes, der sich als Sturm selbstzerstörerisch gegen sie wenden wird. Denn wer in der Zukunft lesen will, muß nur in der Vergangenheit blättern, um mit den Worten von André Malraux zu sprechen. So schmerzhaft es sich derzeit für die AfD auch anfühlen mag, es ist zugleich auch Mutmacher. Darum eine Danksagung: Jeder zerstochene Reifen sagt, wir fahren dem richtigen Ziel entgegen. Jede zerstörte Autoscheibe läßt uns den Weg nur noch klarer erkennen. Jedes brennende Auto erhellt uns den Pfad, von dem wir nicht weichen. Jede klirrende Fensterscheibe ist ein unseren Triumph verkündendes Glockengeläut. Jedes Graffito zeugt von Wegmarken unseres Siegeszuges. Jeder Angriff bleibt Ausdruck von Hilflosigkeit. Jede Diskriminierung ist ein Schritt zum politischen Suizid. Darum Dank diesen Helfern, die uns so hassen, in unserem Kampf sie Geschichte werden zu lassen.

Joachim Wedler, Bad Harzburg






Zur Meldung: „SPD: Ausschluß Sarrazins droht zu scheitern“, JF 21/19

Parteivorstand auswechseln

Wie die SPD mit Thilo Sarrazin umgeht zeigt deutlich, was aus dieser Partei geworden ist. Mein Großvater war ein aktives Parteimitglied und wäre heute empört über die Sozialdemokraten. Bei der Lektüre der Sarrazin-Bücher konnte ich keine beleidigenden Herabwürdigungen anderer Menschen, wie oft behauptet, finden. Eine ähnliche Feststellung machte übrigens auch der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt. Sind womoglich schon Linksradikale in die SPD eingedrungen und treiben unbemerkt ihr Unwesen? Es ist einfach unerträglich, wie hier die vielbeschworene Demokratie und die damit verbundene Meinungsfreiheit mit Füßen getreten wird. Zumindest sollte die SPD mal ihren gesamten, unfähigen Vorstand auswechseln. Ich bin auch überzeugt, daß die Sarrazin-Verunglimpfer sicher seine Bücher nicht gelesen haben. Falls doch, haben sie den Inhalt leider nicht verstanden.

Rolf Eckstein, Berlin






Zu: „Kevins Illusionen“ von Jörg Fischer, JF 21/19

Hausgemachte Problemlösung

Kevins Wunsch nach Bekämpfung der Wohnungsnot könnte durch Enteignung des Willy-Brandt-Hauses in Berlin entsprochen werden. Die Partei benötigt es angesichts schwindender Mitgliederzahlen und sinkender Wählerstimmen doch nicht mehr, und die Büros könnten in schnuckelige preiswerte Wohnungen umgewandelt werden.

Wilhelm Steffen, Melle






Zu: „Raus aus dem Nebel der Erinnerung“ & „Erfolgreiches Intermezzo“ von Wolfgang Bendel, JF 21/19

Maßgeblich beteiligt

Hier heißt es, Portugal habe sich aus dem Spanischen Bürgerkrieg herausgehalten. Dies entspricht nicht den Tatsachen. Mindestens 8.000, möglicherweise bis zu 20.000 Portugiesen kämpften auf der Seite Francos gegen die Republikaner. Für sie gibt es im Portugiesischen sogar eine eigene Bezeichnung: Viriatos. Angesichts der Einwohnerzahl Portugals und im Vergleich dazu der circa 19.000 Mann der Deutschen Legion Kondor kann dies nicht als unerheblich angesehen werden.

Stefan Punct, Berlin






Zur Meldung: „Hindenburgstraße wird umbenannt“, JF 21/19

Seit dem 16. Jahrhundert aktiv

Nicht nur die Hindenburgstraße in Darmstadt wird umbenannt. Auch weitere verdiente Bürger der Stadt verlieren ihren Straßennamen. Aber wen wundert das bei einem grünen OB. Die Bilderstürmerei im 16. Jahrhundert, die Bücherverbrennung und die unselige Aktion „über entartete Kunst“ im 20. Jahrhundert scheinen heute ihre Fortsetzung in rot-grüner Ideologie und Gutmenschentum zu finden, da versucht wird, den Toten ihre Ehre zu nehmen, nur weil sie nicht dem heutigen Zeitgeist entsprechen. Welch eine traurige Fortsetzung der Geschichte, welch ein aberwitziges Unterfangen! Aber was kümmert es die deutsche Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr scheuert. Den heutigen Kindern sind diese Straßennamen sowieso unbekannt, denn in der Schule herrscht heute der Öko- und Klimawahn, ein geschichtliches Wissen ist dort nicht mehr gefragt. Trefflich beschreibt Akif Pirinçci diese Geschichtsauslöschung in seinem Buch „Der Übergang. Bericht aus einem verlorenen Land“ (2017).

Volker Krause, Arnsberg






Zu: „70 Jahre Grundgesetz / Verbesserungswürdig“ von Dirk Pelster, JF 21/19

Nicht wie in Indien

Dieser interessante und kritische Forumsartikel macht deutlich, daß man das Grundgesetz nicht wie eine „Heilige Kuh“ behandeln sollte. Auch hier bestehen, wie der Autor beschreibt, durchaus Verbesserungswürdigkeiten, zumal dann, wenn es der Demokratie in unserem Lande zuträglich ist.

Ralf Fritzsche, Münster






Zu: „Moralischer Putzfimmel“ von Antje Hermenau, JF 20/19

Auf Schlagwörter reduziert

Die Grünen wähnen sich als die Gralshüter einer toleranten Welt und werden durch die augenblicklichen Umfrageerfolge noch darin bestärkt, zumal die anderen sogenannten demokratischen Parteien der großen Koalition offensichtlich auf Dauerwahlkampf-Modus geschaltet haben und dementsprechend nur bedingt im Interesse unseres Staates handeln. Die Menschen sehnen sich selbstverständlich nach einer heilen Welt. Deshalb reduzieren die Grünen und ihre Gefolgsleute die großen Probleme unseres Landes und der Welt auf einprägsame Schlagwörter und denunzieren Andersdenkende als Rechtspopulisten und „Brandstifter“ mit niederer Gesinnung, nur weil sie nicht ihre Fahne in den utopischen Wind der grün-roten Toleranzfanatiker hängen. 

Die ehemalige Grünenpolitikerin Antje Hermenau hat es auf den Punkt gebracht: „Solange der relative Wohlstand Deutschlands noch anhält, müssen wir damit rechnen, daß die Grünen mit ihrer moralischen Komfortoptimierung in der Gesellschaft durchkommen“. Seit vielen Jahren schon bestimmen sie in unserer Gesellschaft nahezu unbemerkt die Richtlinien von gut und böse.

Rolf Trötschel, Berlin




Diktatorischer Verbotscharakter

Wer wie Frau Hermenau der AfD „übersteigerte Ängste“ in bezug auf die Veränderung der Zusammensetzung der Bevölkerung unterstellt, geht entweder mit geschlossenen Augen durch die Städte und nimmt demographische Statistiken an Schulen oder Geburtskrankenhäusern nicht zur Kenntnis. Und wer einer marxistisch-maoistisch gefärbten Partei wie den Grünen lediglich „Rigorosität“ anheimstellt, statt ihren diktatorisch-autoritären Verbotscharakter und ihre Hybris zu benennen, erscheint doch etwas ahnungslos.

Andreas Stüve, Stralendorf






Zu: „Zitate / Claudia Roth“, JF 20/19

Überproportional „bunt“

Claudia Roth rügt, die deutsche Werbung zeige ein falsches, weil weißes und nicht migrantisches Bild unserer Gesellschaft – daß also die deutsche Werbung lüge. Nun, daß Werbung lügt, ist nichts Neues. Neben vielen Defekten, die Frau Roth auszeichnen, ist sie auch noch farbenblind. Oder hat sie die Werbung der DB nicht gesehen? Meine Beobachtung dagegen ist, daß Migranten in der deutschen Werbung bevorzugt (überproportional) abgebildet werden. Und das Bild, das täglich so gut wie in jedem Haushalt zu sehen ist, ist das vom Fernsehen. Hier wundere ich mich oft, wie überproportional viele „bunte“ Menschen uns vermittelt werden, als seien weiße Menschen in Deutschland „überholt“.

Wanda Carpels, Köln






Zu: „Freiheit in Gefahr“ von Michael Limburg, JF 20/19

Neue Einnahmequellen

Der Autor bringt es auf den Punkt: die neue „Klimareligion“ schafft den grün-linken Eliten die Möglichkeit einer ökologistischen Transformation. Damit kommt der Staat ganz leicht an neue Einnahmequellen und das alles ohne direkte Enteignung oder Steuererhöhung! Die CO2-These gibt dafür die fadenscheinige Begründung. Im übrigen ist und bleibt die Klimageschichte der Erde völlig widersprüchlich und läßt sich auch nicht mittels Chaos-Theorie vorraussagen. Seit dem Beginn der letzten Eiszeit vor 117.000 Jahren (Weichseleiszeit) wechselten Erwärmungs- und Abkühlungsphasen. Vor 22.000 Jahren reichten die Gletscher bis 50 Kilometer südlich von Berlin, vor 14.500 Jahren war Norddeutschland wieder eisfrei. Seit 11.600 Jahren leben wir in einer Warmzeit, die von kleineren Eiszeiten unterbrochen wird! Zwischen 600 bis 1300 n.Chr. war es sehr warm in Europa und die Bevölkerung konnte sich durch gute Ernten stark vermehren. Von 1300 bis Mitte des 19. Jahrhunderts war wieder eine Kaltzeit, die danach wieder in eine Warmzeit überging, in der wir uns auch jetzt befinden. Also, es ist zu kurz gesprungen, nur alles am CO2 festzumachen. Das Klima ist ein zu komplexes Thema, um damit Ängste zu schüren!

Dr.med.Petro Rarei, Espelkamp






Zu: „Die geächteten Aktivisten“ von Dieter Stein, JF 19/19

Schizophrene Leistung

Ich frage mich ernsthaft, wie jemand (Parteien, NGOs) etwas gegen die IB haben kann, aber im gleichen Gedankenzug die RAF und die APO aus den kranken Endsechzigern anhimmeln kann. Offensichtlich geht das alles mit dem „richtigen ideologischen“ Hintergrund.

Karl M. Hemmersbach, Köln