© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/19 / 14. Juni 2019

Verwechslung der Woche
Antifa gegen Krebspatienten
Björn Harms


Als Vermieter hat man bekanntermaßen keinen leichten Stand in Berlin. Die Stimmung gegen Immobilieneigentümer und Makler, die von Politik und Medien zu Sündenböcken für die Wohnungsknappheit in der Hauptstadt gemacht werden, wird von Tag zu Tag aggressiver. Gewalttätige Übergriffe sind keine Seltenheit mehr. Als am vergangenen Donnerstag im Bezirk Kreuzberg eine Veranstaltung des Immobilienverbands Deutschland stattfand, wartete die Antifa bereits vor dem Gebäude auf die Teilnehmer. Ein Reisebus fuhr vorbei, die Linksextremisten legten los und warfen Farbbecher, Eier und Tomaten gegen die Scheiben. Was die Randalierer nicht wußten: In dem attackierten Bus saßen weder gierige Makler noch Miet-Haie – was die Sache natürlich nicht besser gemacht hätte –, sondern eine Gruppe krebskranker Menschen, die unterwegs zu einer privaten Veranstaltung waren. Die etwa 50 Insassen erlitten wegen des Angriffs einen Schock, der Fahrer des Busses konnte die Linksextremisten anschließend vertreiben. Doch damit nicht genug: Denn auch gegen die Teilnehmer des Immobilienkongresses kam es noch zu gewalttätigen Aktionen. Einem Gast schlugen die Linksextremisten das Handy aus der Hand. Weitere Teilnehmer der Veranstaltung mußten sich vor dem gewalttätigen Mob in das Tagungsgebäude flüchten und sich dort einschließen. Mehrfach traten die Randalierer gegen die Eingangstür. Ihnen gelang noch vor dem Eintreffen der Polizei die Flucht.