© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/19 / 14. Juni 2019

Leserbriefe

Zu: „In der Falle der Ideologie“ von Kurt Zach, JF 24/19

Arbeitnehmer verloren

Als Arbeiter eines Unternehmens mit circa 2.500 Beschäftigten kann ich sagen, daß es in meinem Arbeitsumfeld niemanden gibt, der sich zur SPD bekennt. Ganz im Gegenteil, die SPD wird mit den Grünen bereits als Hauptfeind der Arbeiter wahrgenommen. Zumindest bei den Arbeitern ohne türkischen Migrationshintergrund. Die meisten meiner Kollegen zwischen 25 und 35 haben die AfD gewählt – und das nicht nur aus Protest, wie es immer dargestellt wird!

Daniel Ritter, Illertissen






Zu: „Dem Klima-Rausch folgt der Kater“ von Dieter Stein, JF 24/19

Schwindelerregende Werte

Wir können nur hoffen, daß die schwindelerregend hohen Umfragewerte für  die Grünen bald wieder sinken. Die von vielen Medien hofierte „Klimapartei“ muß dringend „entzaubert“ werden. Sie sind mitnichten „bürgerlich“, sondern im Kern eine linke Partei (siehe Bremen, wo sie nun für Rot-Rot-Grün optieren). Wir müssen immer wieder klarstellen, wofür die scheinbare Öko-Wohlfühlpartei wirklich steht – vor allem für fatale Positionen in der Asyl-, Innen-, Bildungs- und Gesellschaftspolitik: für „Open Borders“, die zu einer Asylflut sondergleichen führen würden, für eine softe Innenpolitik und eine Kuscheljustiz, die Straftäter und Clan-Kriminelle erfreut, für eine Pippi-Langstrumpf-Bildungspolitik, absurde Gender-Spielchen mit der Hofierung skurriler sexueller Mini-Minderheiten, Transsexuellen-Kult etc. Und auch die grünen Maximalpositionen in der Energie- und Klimapolitik wären fatal: Stark steigende hiesige Energiekosten würden gerade ärmere Haushalte erdrücken, der Industriestandort ist gefährdet – und das Klima merkt es überhaupt nicht, denn Deutschlands Anteil am CO2-Ausstoß weltweit beträgt nur zwei Prozent (dagegen China fast 30 Prozent). Die Grünen sind eine äußerst gefährliche Partei, das Dauergrinsen und Gute-Laune-Getue ihrer Frontleute Habeck und Baerbock dürfen darüber nicht hinwegtäuschen. Die AfD muß gegen die Klimahysterie gegenhalten, aber gleichzeitig vermeiden, als obskurante „Leugner“-Sekte dazustehen.

Dr. Peter Müller, München




Chance zu weiterer Verblödung

Hierzu – wie auch zu Ihrem jüngsten Titel „Die grüne Mobilisierung“ (JF 20/19) – paßt das Diktum von Friedrich Dürrenmatt: Wer einen großen Skandal verheimlichen will, inszeniert am besten einen kleinen. Denn tatsächlich gibt es keine Radionachrichten mehr ohne das Stichwort Klimawandel. Die Altparteien haben sich dieses Hypes bemächtigt, machen mit ihrem Lob die unmündigen „Fridays-for-Future“-Aktivisten stolz auf ihr Tun, aber blind für die schlimmsten Probleme und Skandale, die ihnen die Erwachsenen dieser Welt an den Hals gehängt haben, und setzen den mündigen Bürger durch Medien-Applaus unter zivilreligiösen und durch kostspieligste Gesetze unter finanziellen Druck. 

Warum? Wir suchen vielleicht zu Unrecht das große Geld dahinter. Nein, plastikverseuchte Meere, Artensterben, Zerstörung der Regenwälder, Bevölkerungsexplosion außerhalb Europas, veraltete Atommeiler außerhalb Deutschlands, Zerstörung von Natur und Landschaft durch Merkels Verspargelung der Landschaft, zerbröselnde Infrastruktur, irreparable Staatsverschuldung durch Wohltaten nach innen (Immigranten, Rentner etc.) und außen (Euro-Rettung etc.), uneinbringliche externe Kredite (Target-2), Expropriierung der Eltern der genannten Aktivisten durch Null-Zins-Politik der EZB usw.: All diese komplizierten, also rechten Probleme lassen sich hinter dem linken Riesenschwein verstecken, das jetzt auf Dauer vor und zurück durchs deutsche Dorf getrieben wird. Sein unbestreitbarer Charme: jeder unerwartet heiße oder kalte, trockene oder nasse, gar stürmische Tag läßt sich unter dem „Klimawandel“ verbuchen und hält Otto Medienverbraucher in Atem, und selbst die Eisheiligen setzen sich jetzt dem Verdacht aus, rechtspopulistischen „Klimaleugnern“ in die Hände spielen zu wollen. Welch eine Chance für die Verblödungsindustrie!

Dr. Kuno Hinrichs, Fürth






Zu: „Die Bestände sichern“ von Thorsten Hinz, JF 24/19

Zutreffende Beschreibung

Dieser Beitrag beschreibt die Lage der Vertriebenen und ihre Anliegen ganz und gar zutreffend. Selbst die Feiern zum Jubiläum „70 Jahre Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland“ haben – wieder einmal – deutlich gemacht, daß die Vertriebenen keine Rolle mehr in der Politik und in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland spielen. Sie sind vergessen. Nahezu ausnahmslos war von der „Wiedervereinigung“ die Rede und von „Ostdeutschland“ (für Mitteldeutschland) sowieso. 

Wenn die Väter und Mütter des Grundgesetzes vom „gesamten deutschen Volk“ sprachen – an welches „gesamte“ deutsche Volk dachten sie 1949 wohl? Dachten sie nur an West- und Mitteldeutschland? Oder dachten sie nicht auch an die Ostgebiete des Deutschen Reiches? Daß heute keine Grenzrevisionen möglich oder zulässig wären, ist selbstverständlich, aber daß mehrhundertjährige kulturelle Leistungen und Traditionen nicht verlorengehen dürfen, ist nicht im Bewußtsein unserer geschichts- und kulturvergessenen Politikerinnen und Politiker verankert. Vielfach wurde in diesen Tagen der Artikel 1 GG zitiert: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Als Vorsitzender der Landsmannschaft Ostpreußen (Landesgruppe NRW) widerspreche ich: Die Würde der Vertriebenen wird beständig mit Füßen getreten.

Wilhelm Kreuer, Unkel






Zu: „Hände weg vom Eigentum“ von Thorsten Polleit, JF 24/19

Reich an Warnungen

Bei sozialistischen Enteignungsideen sollte auch Ralf Stegner als geistiger Vater von Kevin Kühnert erwähnt werden. Zum „Problem“ selbst ist das Zitat von Konrad Adenauer passend. „Alles, was die Sozialisten von Geld verstehen, ist die Tatsache, daß sie es von anderen haben wollen.“ Auch die Frage, was passiert, wenn in der Sahara der Sozialismus eingeführt wird. Da passiert erst mal lange Zeit gar nichts, und dann wird der Sand knapp. Unbekannter Autor: „Wenn jemand zwei Jacken hat und ein anderer hat nur eine, muß der erstere eine abgeben, damit der andere auch zwei hat.“ Und Churchill: „Nichts macht asozialer als Sozialismus.“

Dr. Hartmut Heinlein, 

Eschershausen






Zu: „Rückkehr der Schweigespirale“ von Dieter Stein, JF 23/19

Altparteien fördern Rechtsruck

Ein Nachbar berichtete mir, er würde sich im Freundeskreis nicht mehr als AfD-Wähler offenbaren. Drei Viertel seiner sozialen Kontakte gingen sonst verloren. Er würde einsam. Kürzlich wurde ein Handball-Funktionär von seinem Posten abgelöst, weil er ein Mandat als AfD-Vertreter in einem Lokalparlament angenommen hatte. In den ostdeutschen Bundesländern können nach den letzten Kommunalwahlen nicht alle AfD-Sitze vergeben werden. Es fehlen Kandidaten. 

Die Ausgrenzung der AfD durch die Altparteien und die Medien wirkt. Die Zahl der AfD-Wähler wächst zwar weiter. Doch viele scheuen die Öffentlichkeit. Der rechte Rand der AfD-Mitglieder, die verstärkt öffentlich auftreten, führt zu einem falschen Eindruck, der von den Medien und den anderen Parteien genüßlich ausgeschlachtet wird. Sie glauben damit den Rechtsextremismus zu bekämpfen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Rechte Parteimitglieder werden stärker, weil sie von den gemäßigten und voll hinter der demokratischen Ordnung stehenden Mitgliedern und Wählern nicht gebremst werden. Diese Schweigespirale muß aufgebrochen werden.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel, Schortens






Zu: „Die Maßstäbe werden verdorben“ von Thorsten Hinz, JF 23/19

Entwöhnungsbehandlung hilft

Sehr ausführlich und treffend werden die aggressiven Mittel der herrschenden Parteien und ihrer medialen Helfer im Machtkampf gegen rechte und nationale Politiker, Parteien und Wähler analysiert. Ich möchte zu Herrn Strache, der als „fehlbarer Mensch, der unschöne Gedankenspiele ventiliert“, bezeichnet wird, eine Anmerkung machen. Auch bei Politikern sollten wir die menschliche Reife beachten und verantwortliches und zuverlässiges Verhalten erwarten und daß Verhandlungen nüchtern geführt werden. Herr Strache dagegen entwickelt betrunken mit einer jungen attraktiven Frau die Vorstellung, den Einfluß der FPÖ durch Käuflichkeit zu vergrößern. 

Persönlich inszeniert er nach steilem Aufstieg einen tiefen Fall und schadet seinem Land massiv. Dieser Ablauf läßt sich bei Menschen mit Alkoholproblemen häufig feststellen. Eine Entwöhnungsbehandlung könnte hier vielleicht helfen.

Peter Mai, Kronshagen






Zur Meldung: „Überdüngung vermeiden, um Kohlenstoff zu halten“, JF 22/19

Schwarzerde ist die Lösung

Breits vor 60 Jahren lernte ich in der Realschule, daß Sauerstoff erst Abermillionen Jahre nach der Entstehung unserer Erde entstanden ist. Grüne Pflanzen im Meer und dann auf der Erdoberfläche in Wiesen und Wäldern produzierten ihn mit Kohlenstoff, der lange vorher da war und mit Sonnenlicht. Der im gesunden

Boden festgelegte Kohlenstoff liegt im  Waldboden, von Mikroorganismen versorgt, auf Jahre fest. 

Unsere menschliche Klugheit beziehungsweise Arroganz – siehe Überdüngung – hat diese Erde an den Rand des Abgrundes gebracht. Doch was tun? Zum Beispiel könnte regenerative Agrikultur den Kohlenstoff aus der Luft zurückholen. Laut dem US- Agrarwissenschaftler Timothy LaSalle benötigen wir zur Rettung der Erde planetarisches Bio-Engineering. 

Man befasse sich daher besser mit Photosynthese. Pflanzen holen Kohlenstoff aus der Luft und verfrachten dabei einen Teil davon dauerhaft im Boden. Dort spielt er zusammen mit den Mikroorganismen eine zentrale Rolle. Das ergibt bessere Ernten, höhere Grundwasservorräte, gesunde Arbeitsplätze, eine Win-win-Situation. Beispielhafte Projekte gibt es schon lange als Permakulturen, Waldgärten, pfluglose Flächenbearbeitung, Agrarforstsysteme – siehe das System der „Terra Preta“ (Schwarzerde). Bereits der Pariser Klimagipfel stellte fest, daß eine jährliche Steigerung von 4 Promille Humusaufbau der Ackerflächen genügte, um eine weitere Kohlenstoffanreicherung in der Luft zu vermeiden. Keine menschliche Klimaerwärmung! Goliath, die Agroindustrie, stellt sich leider quer. Aber der „David“ (wir Kleingärtner und Bauernbetriebe) stemmen etwa 70 Prozent der Welternährung. 

Entscheidend ist nur, daß unsere Böden nicht mehr als lebloses Substrat behandelt werden. In einer Hand voll Humuserde sind mehr Kleinstlebewesen als Menschen auf der Erde. Schon Albert Schweizer sprach von der „Ehrfurcht vor dem Leben“. Der Bodentyp für den Erfolg lautet Schwarzerde.

Kurt Langenbruch, Visselhövede






Zu: „Das Wunder von Elbflorenz“ von Paul Leonhard, JF 22/19

Hartnäckig und mit List

Es ist eines der Wunder, über das man sich immer wieder wundern kann: der wiederaufgebaute und bewunderte „Dom“ der Frauenkirche. Paul Leonhard hat dankenswerterweise an den „Grundstein“ für den beginnenden Wiederaufbau vor 25 Jahren erinnert. Welche Probleme und Widerstände seit der Zerstörung am 14./15. Februar 1945 durch die sinnlose Racheaktion der britischen Terror-Bomber bis zum Beginn des Wiederaufbaus 1994 entstanden und überwunden werden mußten, löst auch heute noch größtes Erstaunen aus. 

Da ist besonders an Hans Nadler zu erinnern, der das Institut für Denkmalpflege in Dresden in den schwierigen Zeiten leitete, als die SED-Ideologen „Altes“ nicht mehr für bewahrenswert hielten und Platz für Stalins „Zuckerbäcker“-Stil und „Plattenbauten“ als sozialistisch-realistische Zukunft schaffen wollten. Hans Nadler hat damals nicht nur vieles in Sachsen vor Verwahrlosung, Verfall oder Zerstörung bewahrt, sondern auch Wichtiges in Dresden. Unvergessen bleibt seine Erzwingung des in allen Einzelheiten vorzunehmenden Wiederaufbaus der Semper-Oper in ursprünglicher Originalität in den achtziger Jahren. Hartnäckig und mit List hat er immer wieder alle Versuche, den Trümmerberg der Frauenkirchenruine abzutragen, verhindert. So war es möglich, aus dem noch vorhandenen Schutt mehr als 8.000 Steine zu bergen, von denen 3.539 in die neu errichtete Außenfassade der Kirche eingebaut werden konnten.

Günter Winkler, Bergisch Gladbach






Zu: „Zurück zur Vernunft“ von Michael Paulwitz, JF 21/19

Energiepolitischer Irrlauf

Blind, schwerhörig, intelligenzbefreit und extrem beratungsresistent: Das ist der Zustand unserer sogenannten „Volksvertreter“ mit Blick auf die Umwelt-Hysterie. Die Verlogenheit und die Scheinheiligkeit aus dem Elfenbeinturm der Versager und Märchenerzähler der schwarz-rot-grünen Phalanx erzeugt seit Jahren eine gefährlichere Wirkung als die Strahlung moderner Kernkraftwerke. Gedenk der Tatsache, daß Deutschland ohnehin von Kernkraftwerken seiner Nachbarn umgeben ist, müßte eine Kurzformel lauten: „Kernkraftwerke zugunsten der eigenen Versorgungssicherheit und des günstigeren Strompreises wie auch des Natur- und Umweltschutzes wieder ans Netz, und die grünen Deutschlandhasser aus dem Verkehr nehmen.“ – Die Grünen braucht kein Mensch, und die Natur kommt weiterhin ohne diese Schreihälse aus, die nur davon leben, anderen Angst zu machen.

Wolfgang Kahl, Augsburg