© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/19 / 28. Juni 2019

Meldungen

Bienen-Volksbegehren belastet die Landwirte

GÖTTINGEN. Die Deutsche Gesellschaft für Agrarrecht beklagt Einseitigkeit des bayerischen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ zu Lasten der Bauern. Noch nie sei ein Volksbegehren innerhalb der deutschlandweit kürzesten Frist von 14 Tagen von 18 Prozent der Wahlberechtigten unterzeichnet worden. Das Begehren habe „einen Nerv getroffen“. Allerdings sei dieser Mobilisierungsgrad Folge der Vereinfachung. Das Begehren nehme ausschließlich Landwirte ins Visier, lasse dabei alle Heimgärtner mit Mährobotern, Steinwüsten im Vorgarten und ihrem Hang zu chemisch unkrautfreien Gartenwegen ungeschoren. Unklar bleibe auch, wie „Bauern und Bienen“ versöhnt werden, wenn staatliche Maßnahmen nach einem positiven Volksentscheid ins Grundeigentum eingreifen (Agrar- und Umweltrecht, 4/2019). (dm)

 volksbegehren-artenvielfalt.de





Risiko Alkohol bei 16 Prozent der Deutschen

BERLIN. Der Alkoholkonsum pro Kopf ist in Deutschland deutlich höher, und er sinkt langsamer als in vielen EU-Ländern. 18 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen weisen hierzulande nach dem jüngsten Suchtbericht der Bundesregierung einen „riskanten Alkoholkonsum“ auf. Nicht einmal die Hälfte der Alkoholkranken werde erkannt und nur zehn Prozent erhielten eine Behandlung. Die drogenpolitischen Sprecher der Bundestagsparteien glauben, diese Mißstände seine darauf zurückzuführen, daß Alkohol ein „zu öffentliches Getränk“ sei, gaben sie auf einem Berliner Symposium der Bundespsychotherapeuten kund. Linke und Grüne schlugen daher vor, die Bundesregierung solle sich an der Verbotspolitik Litauens orientieren. Dort gelten Werbeverbote und hohe Steuern. Dadurch sei die Lebenserwartung von Männern um fünf Jahre gestiegen (Deutsches Ärzteblatt 16/2019). (rs)

 www.kenn-dein-limit.de





Moderner Weizen schlägt ungedüngt alte Sorten

Giessen. Moderne Hochleistungssorten von Weizen bringen auch unter nicht optimalen Bedingungen bessere Erträge als alte Sorten. Zu diesem Ergebnis ist Rod J. Snowdon von der Justus-Liebig-Universität in Gießen nach einem dreijährigen Versuch mit 191 Weizensorten gekommen. Wie seine Forschergruppe in Nature Plants berichtet, sind die für die intensive Landwirtschaft gezüchteten Sorten nicht so stark auf moderne Hilfsmittel angewiesen wie angenommen – auch ohne starken Pestizid- und Düngereinsatz liefern sie meist höhere Erträge als alte Sorten. Bisher ging man oft davon aus, daß ältere Sorten weniger spezialisiert sind und dadurch ungünstigere Bedingungen besser verkraften als Hochleistungs­getreide. (mp)

 www.nature.com





Erkenntnis

„Wenn eine Beziehung endet, machen wir üblicherweise die Persönlichkeit des Expartners dafür verantwortlich. Dennoch gibt es eine starke Tendenz, trotzdem wieder eine Beziehung mit einer ähnlichen Persönlichkeit einzugehen.“

Yoobin Park, Psychologin, University of Toronto