© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/19 / 05. Juli 2019

Gysi als Festredner in Leipzig
Verhöhnung der SED-Opfer
Vera Lengsfeld

Vor 30 Jahren stand Leipzig im Zentrum der Friedlichen Revolution, die das Ende der SED-Diktatur herbeiführte. Von hier gingen die Montagsdemonstrationen aus, die sich wie ein Buschbrand über die ganze DDR ausbreiteten und schließlich zum Fall der Mauer und freien Volkskammerwahlen führten. Nun ist ausgerechnet in Leipzig eine Verhöhnung der Friedlichen Revolution geplant. Die respektvolle Würdigung für die vielen tausend, die seinerzeit in Leipzig mutig auf die Straße gegangen sind, gerät durch den geplanten Festredner Gregor Gysi zu einer Verhöhnung der Demonstranten. 

Die Leipziger sind gegen die Herrschaft der SED auf die Straße gegangen. Es war Gysi, der die Mauerschützenpartei vor dem verdienten Untergang rettete. Beim letzten SED-Parteitag am 8. Dezember 1989 war die Mehrheit der Delegierten entschlossen, die Partei aufzulösen. Der bis dato fast unbekannte Gysi, laut Feststellung des Bundestags-Immunitätsausschusses von 1998 erwiesener Mitarbeiter der Staatssicherheit, überzeugte die Genossen, die SED zu erhalten, wegen des Vermögens und der Parteistrukturen. Der SED-Retter ist ungeeignet, die Friedliche Revolution zu ehren..






Vera Lengsfeld war in der DDR als Bürgerrechtlerin engagiert und wurde im Auftrag der Staatssicherheit bespitzelt.