Vergangene Woche war es das Fotoportal Pinterest (JF 27/19). Nun hat Project Veritas eine vermeintliche interne Kampagne von Google zur Meinungsmanipulation aufgedeckt. Ihr Ziel soll sein, die Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump zu verhindern. Daß Google keine neutrale Suchmaschine ist, sondern Inhalte gezielt gewichten kann, ist keine Neuigkeit. Wer zum Beispiel Bilder von „Unternehmenschefs“ sucht, würde eigentlich überwiegend Porträts von Männern als Ergebnis bekommen, da mehrheitlich Männer Unternehmen lenken. Da man dies bei Google aber für diskriminierend hält, heißt es in einem internen Papier, das Veritas veröffentlichte: „In manchen Fällen kann es wünschenswert sein, darüber nachzudenken, wie wir der Gesellschaft helfen können, einen faireren und gerechteren Zustand zu erreichen, entweder durch Produktintervention oder durch breitere Bemühungen um unternehmerische Verantwortung.“ 

Algorithmen bevorzugen Inhalte, die zur Agenda des Unternehmens passen.

Vor einer versteckten Kamera äußerte die Leiterin der Abteilung „Google Responsible Innovation“, Jen Gennai, daß Google „Fairneß“ für „benachteiligte Gruppen“ in Bezug auf „Rasse, Geschlecht und sexuelle Orientierung“ schaffen wolle, indem diese gegenüber „Gemeinschaften, die traditionell an der Macht sind“ bevorzugt werden. Dazu trainieren Softwareentwickler die Algorithmen entsprechend, „um Ergebnisse zu erzielen, die die politischen Ansichten des Unternehmens widerspiegeln“, sagt ein anonymer Mitarbeiter.

Ein Insider bringt es auf den Punkt: „Wenn man seine Inhalte an Googles Agenda anpaßt, springen sie an die Spitze, wenn nicht, werden sie begraben.“ Gennai bestätigt das: „Wir bevorzugen das, was wir als glaubwürdige Nachrichtenquellen definieren, und diese Nachrichtenquellen überschneiden sich nicht unbedingt mit konservativen Quellen.“

Ob das allerdings tatsächlich die US-Präsidentenwahl entscheidet, wird sich zeigen.