© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/19 / 02. August 2019

Zitate

„Das Verhindern von illegalen Eindringlingen ist eine Kernaufgabe der inneren Sicherheit. (…) Wir haben jetzt ein günstiges Zeitfenster, ein Schönwetterfenster, wenn man so will, aber das nächste Gewitter wird kommen, und das ist dann die Aufgabe eines verantwortungsbewußten Innenministers, dafür Sorge zu tragen, daß sich die Dinge nicht wiederholen können. (…) Die Problematik ist, daß wir mit einem Asylsystem einer vorglobalisierten Welt herumwursteln, auch auf europäischer Ebene, um die Problematik einer globalisierten Welt in den Griff zu bekommen, und das wird nicht funktionieren.“

Herbert Kickl, FPÖ-Fraktionschef im Nationalrat und früherer österreichischer Innenminister, beim „Talk im Hangar-7“ am 25. Juli 2019





„Romane werden umgeschrieben, Gedichte von Hauswänden entfernt, ‘Safe Spaces’ eingerichtet, in denen man mit der falschen (hellen) Hautfarbe keinen Zutritt hat. Man könnte von einem neuen Stammesdenken sprechen. Es kommt nicht mehr darauf an, was gesagt wird. Sondern wer etwas sagt. Spricht ein Weißer oder eine Person of Color? Spricht ein heterosexueller Mann – die Rede ist von ‘toxischer Männlichkeit’ – oder eine Muslimin?“

Mariam Lau, Korrespondentin, in der „Zeit“ vom 25. Juli 2019





„Die deutsche Wirtschaft, so sieht es aus, steht am Ende eines langen Aufschwungs, der auf den traditionellen Stärken der hiesigen Industrie basierte: Maschinen- und Anlagenbau, Autos, Chemie. Deutschland hat im Angebot, was die Schwellenländer für ihre eigene Industrialisierung benötigen, dazu schicke Autos (mit großen Verbrennungsmotoren), die die Wohlhabenden rund um den Globus sich wünschen. Doch dieser lange Zyklus flaut ab. Der Industriesektor, dessen Anteil an der gesamten Wirtschaftsleistung in Deutschland etwa doppelt so groß ist wie in vergleichbaren Ländern, muß sich in Teilen neu erfinden.“

Henrik Müller, Volkswirt und Professor für wirtschaftspolitischen Journalismus, auf „Spiegel Online“ am 28. Juli 2019





„Jeder Wissenschaftler weiß, daß sich die Natur nicht austricksen läßt. Man kann Flüsse umleiten, aber sie nicht zwingen, bergauf zu fließen. Mehr Soja bedeutet weniger Regenwald. Das Leben als solches ist ungesund. Und jeder Versuch, es gesünder zu machen, bringt nur neue Risiken zutage.“

Henryk M. Broder, Publizist und Kolumnist, auf „Welt“ online am 29. Juli 2019





„Es ist die vielleicht vornehmste Aufgabe demokratischer Führungsfiguren, daß sie sich selbst Glaubwürdigkeit abverlangen. Wo genau die Glaubwürdigkeit endet, ist nicht bestimmt; politische Differenzen müssen ausgetragen werden können, ohne daß gleich die Keule saust und die Integrität abgesprochen wird. Bei Trump und Johnson ist aber die Grenze längst überschritten. Die plumpe Lüge, die Verdrehung der Fakten, die Umdeutung der Realität: Es ist die Verachtung der Wahrheit, die diesen Politikertypus kennzeichnet und zur Gefahr werden läßt.“

Stefan Kornelius, Auslandschef, in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 30. Juli 2019