© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/19 / 02. August 2019

Meldungen

Im Düsseldorfer Freibad gilt künftig Ausweisplicht

DÜSSELDORF. Nach dem erneuten Polizeieinsatz wegen randalierender, zumeist nordafrikanischer Jugendlicher im Düsseldorfer Rheinbad hat Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) erste Maßnahmen angekündigt. Im Rheinbad werde es ab sofort Videoüberwachung geben, teilte Geisel mit. Zudem gelte künftig eine Ausweispflicht. Die Personalien aller Besucher sollen dann 72 Stunden gespeichert werden. „Wer sich nicht ausweisen kann, wird nicht reingelassen“, sagte Geisel dem Express. „Es ist absolut nicht akzeptabel und hinnehmbar, daß Familien, die hier in Ruhe ihre Freizeit verbringen wollen, von Jugendbanden schikaniert werden.“ Am vergangenen Freitag hatte das aggressive Auftreten von rund 60 überwiegend nordafrikanischen Jugendlichen die Polizei auf den Plan gerufen. Die Migranten bedrohten unter anderem die Schichtleiterin und widersetzten sich jeglichen Anweisungen der Sicherheitsleute. Die anwesenden sechs Security-Männer des Schwimmbades seien der Situation nicht gewachsen gewesen. Das Bad mußte schließlich von 20 Polizisten geräumt werden. Erst Ende Juni war das Rheinbad an zwei aufeinanderfolgenden Tagen geschlossen worden, nachdem es zu ähnlichen Vorfällen gekommen war (JF 28/19). (ha/ag)

 Kommentar Seite 2





Kirchenasyl: Pfarrer erhält Strafbefehl 

IMMENSTADT. Ein evangelischer Pfarrer aus dem Allgäu ist wegen der Gewährung von Kirchenasyl zu einer Geldbuße verdonnert worden. Der Geistliche Ulrich Gampert muß laut einem Bericht der evangelischen Nachrichtenagentur epd 4.000 Euro zahlen. Ein entsprechender Strafbefehl des Amtsgerichts Sonthofen sei ihm zugestellt worden, bestätigte der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Immenstadt. Grund der Geldbuße ist Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt. Über ein Jahr lang hatte der Pfarrer der 14.000-Einwohner-Stadt in Bayern dem abgelehnten Asylbewerber Reza Jafari Unterschlupf gewährt. Der 22 Jahre alte Afghane hatte sich bereits zweimal seiner geplanten Abschiebung entzogen. Vergangene Woche hatte der Petitionsausschuß des Bayerischen Landtags einen sechsmonatigen Abschiebestopp für ihn beschlossen. Daraufhin verließ Jafari das Kirchenasyl. Laut epd ist es das erste Mal, daß ein Pfarrer in Bayern wegen Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt rechtlich belangt wird. Bisher waren Ermittlungen immer eingestellt worden. Kritik an der Geldbuße kommt von der bayerischen Landeskirche. Es sei „bedauerlich, daß das Eintreten für Geflüchtete, das für uns Ausdruck von Humanität ist, bestraft wird“, sagte die Ansprechpartnerin für Kirchenasyl in evangelischen Kirchengemeinden in Bayern, Susanne Henninger. Der evangelischen Kirche zufolge gibt es im Freistaat momentan 33 Fälle von Kirchenasyl mit 41 Personen. (tb)