© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG  www.jungefreiheit.de 33/19 / 09. August 2019

CD-Kritik: Turilli/Lione Rhapsody
Überambitioniert
Thorsten Thaler

Also, nur um das mal gleich zu sortieren: Es gab dereinst die italienische Symphonic-Power-Metal-Band Rhapsody, die sich nach einem Markenstreit in Rhapsody of Fire umbenannte. Dann kam es zu einer Aufspaltung und einer zweiten Band unter dem Namen Luca Turilli’s Rhapsody. Inzwischen jedoch hat sich der Komponist und Gitarrist Turilli wieder mit dem ursprünglichen Rhapsody-Sänger Fabio Lione zusammengetan, weshalb deren Band nun Turilli/Lione Rhapsody heißt. Währenddessen macht Rhapsody-Gründungsmitglied und Keyboarder Alex Staropoli mit Rhapsody of Fire und einem neuen Sänger unverdrossen weiter. Uff!

Jetzt haben Turilli/Lione mit „Zero Gravity (Rebirth and Evolution)“ ihr erstes Album vorgelegt, nur wenige Monate nach „The Eighth Mountain“ von Rhapsody of Fire, was einen direkten Vergleich geradezu heraufbeschwört. Leider fällt der nicht zugunsten von Turilli/Lione aus. Mögen eine Reihe von Besprechungen in den einschlägigen Genre-Magazinen und Online-Portalen auch die kompositorische Finesse loben, die Grenze zur Vertracktheit ist eine schmale, und über weite Strecken wirkt das Album mit seinen zehn Titeln doch arg überambitioniert. Daran können auch herausragende Stücke wie „D.N.A. (Demon and Angel)“ mit einem Duett zwischen Lione und Elyze Ryd (Amaranthe) nichts ändern.

Turilli/Lione Rhapsody  Zero Gravity (Rebirth and Evolution) Nuclear Blast 2019  tlrhapsody.com  nuclearblast.de