© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG  www.jungefreiheit.de 33/19 / 09. August 2019

Biegsame Wahrheiten über Wissenschaft und Fake News
Hochgradig irrational
(wm)

Um das öffentliche Ansehen von Wissenschaft und Wissenschaftlern ist es in Zeiten von „Fake News“ nicht gut bestellt, findet die promovierte Germanistin Heike Schmoll, die in der FAZ für Schul- und Hochschulpolitik zuständig ist (Universitas, 6/2019). Welche Ursachen das haben könnte, weiß Schmoll entweder nicht, oder sie traut sich nicht, es zu sagen. Politiker, mit der von ihnen zu verantwortenden Ökonomisierung des Bildungssystems, die Universitäten wie Unternehmen behandle, sieht sie jedenfalls nicht als Alleinschuldige. Die Glaubwürdigkeitskrise resultiere auch aus „ernsthaften Qualitätsproblemen in der Forschung“. Abzulesen am „Publikationswahn“, nicht etwa am akademisch kultivierten „Genderwahn“. Und am Mangel jener didaktisch begabten Professoren, die für Wissenschaftsvermittlung außerhalb der Hochschule geeignet seien. Nur solche Talente könnten den dringend erforderlichen Bezug zu den Alltagsproblemen der Bürger herstellen, die sich für Wissenschaft nicht interessierten und zu denen Schmoll auch beratungsresistente, deswegen „hochgradig irrational“ handelnde Politiker zählt. Als Musterbeispiel nennt sie den US-Präsidenten Donald Trump. Kein Thema bei ihrer „Suche nach der Wahrheit“ ist für diese Journalistin die „hochgradig irrationale“ Energie- und Migrationspolitik der Bundesregierung unter Angela Merkel. 


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