US-Atomtests: Atolle für Besiedelung zu verstrahlt
WASHINGTON. Zwischen 1946 und 1958 zündeten die Vereinigten Staaten etwa 70 Kernwaffen auf den Atollen der Marshallinseln im mittleren Pazifik. Darunter am 1. März 1954 auch den thermonuklearen Sprengsatz „Shrimp“ mit der tausendfachen Explosionskraft der Hiroshima-Bombe, welcher beim Test „Castle Bravo“ eine künstliche Insel unweit von Namu im Bikini-Atoll pulverisierte. Wie US-Wissenschaftler um Emlyn Hughes von der Columbia University New York nun bei Messungen vor Ort nachwiesen, gibt es auf Bikini und im benachbarten ehemaligen Testgelände auf dem Atoll Eniwetok nach wie vor eine erhebliche radioaktive Verseuchung (Online-Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA vom 25. Juli 2019). Stellenweise übertreffen die Werte in den noch bis 2040 bestehenden Sperrzonen die in den ebenfalls nicht zugänglichen Gebieten rund um die havarierten Kernkraftwerke von Tschernobyl und Fukushima. Damit scheint die geplante Wiederbesiedlung der Atolle illusorisch zu werden. (ts)
Schweineschmalz als Gleitmittel in Stonehenge
CAMBRIDGE. Die teilweise um die 50 Tonnen schweren Bestandteile des Steinkreises von Stonehenge stammen aus einem dreißig Kilometer entfernten Steinbruch bei Marlborough. Vermutlich schleiften die Erbauer der Megalithanlage die bearbeiteten Quader vor 4.500 Jahren mittels primitiver Schlitten und untergelegter Rollen über das Grasland von Wiltshire. Das legt die Verwendung von reichlich Gleitmittel nahe. Die Archäologin Lisa-Marie Shillito von der Newcastle University glaubt nun auch herausgefunden zu haben, woraus dieses bestand, nämlich aus Schweineschmalz (Antiquity 8/2019). Ihrer Ansicht nach dienten die vielen Tongefäße, welche man bei den Ausgrabungen rund um Stonehenge fand und die Spuren tierischer Fette enthalten, nicht der Verköstigung der Arbeitskolonnen, sondern als Behältnisse für das Schmiermittel. So wurden Schweine damals nicht zerstückelt und gekocht, sondern komplett am Spieß gebraten, wie auffällig stark verkohlte Beinknochen belegen. (ts)
Erste Sätze
Nach dem Mordanschlage Nobilings sprach Kaiser Wilhelm I. das Wort: man müsse dem Volke die Religion wiedergeben.
Graf Ernst zu Reventlow: Für Christen, Nichtchristen, Antichristen. Die Gottesfrage der Deutschen, Berlin 1928
Historisches Kalenderblatt
8. August 1944: Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben, Erich Hoeppner, Peter Graf Yorck von Wartenberg, Hellmuth Stieff und weitere Unterstützer des 20. Juli 1944 werden vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet.