© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG  www.jungefreiheit.de 34/19 / 16. August 2019

Meldungen

20 bis 30 Prozent mehr für Fleisch und Wurst?

BRÜSSEL. EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger hat davor gewarnt, die deutsche Mehrwertsteuer auf Fleisch von sieben auf 19 Prozent zu erhöhen. Fleisch sei ein Grundnahrungsmittel im EU-Binnenmarkt, im benachbarten Ausland bleibe es daher gleich billig. „Daher rate ich von nationalen Sonderlösungen dringend ab“, sagte der frühere CDU-Ministerpräsident der Funke-Mediengruppe. Entsprechende Vorschläge von Grünen-, CDU- und SPD-Politikern seien „reine Symbolpolitik“. Es sie zudem „sozial fragwürdig“: Kinder in ärmeren Familien würden dann „schlechter mit Grundnahrungsmitteln versorgt sein“. Der Verbraucherverein Foodwatch fordert strenge Gesetze für die Tierhaltung. Die Mehrwertsteuereinnahmen seien nicht zweckgebunden, erläuterte Kampagnenleiter Matthias Wolfschmidt im ZDF. Der Preis für Fleisch und Wurst müßte um 20 bis 30 Prozent steigen und direkt den Tierhaltern zugute kommen, meinte Wolfschmidt. Der Sonderbericht „Klimawandel und Landsysteme“ des UN-Weltklimarats (IPCC) verlangt eine globale Reduktion des Fleischkonsums. In den USA habe Rindfleisch nur einen Vier-Prozent-Anteil beim Lebensmittelverkauf. Dessen Produktion sei aber für 36 Prozent der nahrungsmittelverursachten Klimagase verantwortlich. (fis)

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IW-Studie: 19 Regionen sind abstiegsbedroht

KÖLN. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sind 19 von 96 deutschen Regionen abstiegsbedroht. Dramatisch sei die Lage in der Altmark, in Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg, in Emscher-Lippe, Duisburg/Essen, an der Saar und im Kreis Oberlausitz-Niederschlesien. Aber auch in der Westpfalz oder Nord- und Süd­thüringen sehe es in den Bereichen Wirtschaft, Demographie und Infrastruktur düster aus, konstatiert die Studie „Die Zukunft der Regionen in Deutschland – Zwischen Vielfalt und Gleichwertigkeit“. Die Politik müsse hier gegensteuern, „sonst werden die gesellschaftlichen Spannungen zunehmen, und es kann zu gefährlichen Abwärtsspiralen kommen“, warnt IW-Direktor Michael Hüther. (fis)

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Zahl der Woche

1,03 Milliarden Liter Wein kelterten die deutschen Winzer aus ihrer Rekordernte von 2018. Wegen des heißen und trockenen Sommers im vergangenen Jahr stieg die Weinerzeugung damit um 38 Prozent. Weißwein dominierte mit 66 Prozent gegenüber Rotwein. (Quelle: Statistisches Bundesamt)