© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG  www.jungefreiheit.de 34/19 / 16. August 2019

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Jede 13. Ehe im Osten schließen Homosexuelle

WETZLAR. In den Bundesländern im Osten Deutschlands (ohne Mecklenburg-Vorpommern) erfolgte 2018 etwa jede 13. standesamtliche Eheschließung zwischen Homosexuellen. Der Anteil lag bei 7,6 Prozent. Das ergab eine Umfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea bei den Statistischen Landesämtern. Demnach gingen in Berlin, Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt im Vorjahr insgesamt 73.462 Paare eine Ehe ein, darunter 5.573 gleichgeschlechtliche. Mecklenburg-Vorpommern konnte noch keine Zahlen nennen. Spitzenreiter bei den Ehen Homosexueller ist Berlin. Dort gaben sich 2018 insgesamt 15.660 Paare das Jawort, darunter 2.540 gleichgeschlechtliche (16,2 Prozent). In der Mehrzahl der Fälle (1.551) wurde eine bereits bestehende Lebenspartnerschaft in eine Ehe umgewandelt. In Brandenburg schlossen 15.440 Paare den Bund für das Leben, 903 davon mit Partnern des gleichen Geschlechts (5,8 Prozent). Auch hier wurde zumeist eine bestehende Lebenspartnerschaft in eine Ehe umgewandelt (550). In der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sind Gottesdienste zur Trauung von gleichgeschlechtlichen Paaren seit 2016 den Traugottesdiensten für Ehepaare gleichgestellt. Fast gleichauf mit Brandenburg liegt der Anteil gleichgeschlechtlicher Eheschließungen in Sachsen. Im Freistaat waren im Vorjahr 1.088 von 20.586 Paaren, die sich öffentlich das Eheversprechen gaben, homosexuell (5,3 Prozent). 428 Ehen davon wurden neu geschlossen. In der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens können sich homosexuelle Ehepaare im Gottesdienst segnen lassen, „sofern Pfarrerinnen und Pfarrer sich hierzu bereit erklären“. In Thüringen wurden 2018 nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik 10.406 Ehen geschlossen, darunter 441 von Paaren gleichen Geschlechts (4,2 Prozent). 171 Ehen wurden neu eingegangen, 270 aus einer bestehenden Lebenspartnerschaft umgewandelt. Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt vermeldete 601 Eheschließungen von Homosexuellen (5,3 Prozent), davon gingen 369 aus einer Lebenspartnerschaft hervor. Insgesamt heirateten im Vorjahr 11.370 Paare. Gleichgeschlechtliche Paare können in Deutschland seit dem 1. Oktober 2017 eine Ehe eingehen oder ihre zuvor geschlossene Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln lassen. Im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg und dem Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Nordkirche werden kirchliche Trauungen Homosexueller laut den Pressesprechern statistisch nicht gesondert erhoben. (idea /JF)





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