© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG  www.jungefreiheit.de 34/19 / 16. August 2019

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NS-Widerständler bekommt Gedenktafel

BERLIN. An den kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Heinz Brandt (1909–1986) erinnert künftig eine Gedenktafel an seinem zeitweiligen Wohnhaus in Berlin-Pankow. Die Tafel soll an diesem Freitag enthüllt werden, Laudator wird Berlins Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Tom Sello, sein. Das teilte die Senatsverwaltung für Kultur mit. Brandt wurde 1934 als jüdischer Kommunist von den Nationalsozialisten verhaftet und überlebte die NS-Herrschaft in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Auschwitz und Buchenwald. Später in der DDR war er zunächst SED-Funktionär, bis er im Zuge des Volksaufstandes 1953 in Ungnade fiel. 1958 floh er in die Bundesrepublik und arbeitete als Redakteur bei der IG-Metall-Zeitschrift Metall. Im Juni 1961 wurde Brandt in West-Berlin von der Stasi in die DDR entführt und 1962 wegen Spionage mit staatsgefährdender Propaganda zu 13 Jahren Zuchthaus verurteilt. Eine Kampagne von IG Metall, Linkssozialisten und Amnesty International erwirkte im Mai 1964 seine Freilassung. 1979 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Grünen. (tha)





Mehr Kirchensteuern trotz weniger Mitgliedern

BONN/HANNOVER. Trotz Mitgliederrückgangs haben die beiden großen Kirchen in Deutschland im vergangenen Jahr einen neuen Kirchensteuerrekord erzielt. Sie erhielten zusammen rund 12,4 Milliarden Euro. Das ist im Vergleich zu 2017 ein Plus von 2,7 Prozent. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz (Bonn) hat ihre Zahlen am 8. August in einer Broschüre veröffentlicht. Demnach lag das Aufkommen der katholischen Kirche im vergangenen Jahr bei 6,64 Milliarden Euro (plus 3,3 Prozent gegenüber 2017). Die EKD hatte ihre Statistik bereits im Juli vorgelegt. Die Kirchensteuereinnahmen der 20 Landeskirchen betrugen 5,79 Milliarden Euro (plus 2,1 Prozent). Ursache für den Zuwachs ist die gute Konjunktur und damit das steigende Aufkommen an Lohn- und Einkommensteuer. Daran gekoppelt ist die Kirchensteuer (je nach Bundesland acht oder neun Prozent der Lohn- und Einkommensteuer). Die EKD mit Sitz in Hannover hatte laut ihrer Statistik Ende vergangenen Jahres 21,1 Millionen Mitglieder, 395.000 weniger als 2017. Die katholische Kirche verzeichnete 23 Millionen Mitglieder, rund 309.000 weniger als 2017. Die EKD hatte im Juli mitgeteilt, daß der Mitgliederrückgang zunächst noch keine sichtbaren Auswirkungen auf die finanzielle Situation habe. Aber bis 2060 würden sich gemäß der Projektion des Forschungszentrums Generationenverträge der Universität Freiburg die Mitgliederzahlen und die finanziellen Möglichkeiten der beiden Kirchen halbieren. (idea/JF)